Frankfurt (rad-net) - BDR-Präsident Rudolf Scharping hat sich Forderungen angeschlossen, die Studie der Humboldt Universität zu «Doping in Deutschland» vollständig zu veröffentlichen.
Scharping verwies darauf, dass schon im Zusammenhang mit den Diskussionen über Doping seit 2006 bekannt geworden war, dass in Freiburg in den 1990er Jahren eine vom Steuerzahler finanzierte «Studie» über die Wirkung bestimmter Substanzen auf die Ausdauer-Leistungsfähigkeit (in diesem Fall im Skisport) gemacht worden sei. Nun zeige sich, dass womöglich über lange Jahre und über alle Sportarten hinweg Doping-Forschung und Doping betrieben wurde.
Wenn nun - Zeitungsberichten zufolge - bisher bestehende und nach Scharpings Meinung als Vorwand benutzte Bedenken wegen des Datenschutzes ausgeräumt seien, dann müsse das verbunden sein mit dem Rechtsschutz, den die Verfasser der Studie zu Recht angemahnt hätten.
Scharping geht im Übrigen davon aus, dass man nach der Veröffentlichung «wahrscheinlich auch sehen wird, dass der ganze Sport sich mit Doping ständig auseinandersetzen muss und nicht alleine der Profiradsport der Männer».
Schon im vergangenen Jahr hatten die Forscher ihre Ergebnisse vorstellen wollen, doch Streit um Geld und datenschutzrechtliche Vorgaben verzögerten immer wieder die Veröffentlichung des Abschlussberichts. In Teilveröffentlichungen hatten die Forscher um Giselher Spitzer von «systemischem Doping» im Westen Deutschlands gesprochen.