Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat eine Stiftung gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, verunglückte Radsportlerinnen und Radsportler des BDR zu unterstützen. Sie baut auf der Wolfgang-Oehme-Radsport-Stiftung auf, die der frühere Bahn-Bundestrainer Wolfgang Oehme bereits 2013 gegründet hat, soll aber künftig bundesweit operieren.
Die Stiftung wolle verunglückte Radsportler des BDR unmittelbar finanziell unterstützen, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind. Dabei gehe es nicht um die Kostenübernahme von Heilbehandlungen, die meist über Versicherungen abgedeckt sind. Die Stiftung trete dann ein, wenn Kosten entstehen, die versicherungstechnisch nicht abgedeckt sind. «Gerade bei Unfallopfern hängt die Genesung nicht nur von der medizinischen Versorgung ab, sondern auch von einem fürsorglichen Umfeld durch Angehörige, deren Kosten in der Regel nicht durch das Gesundheitswesen getragen werden», heißt es seitens des BDR. Als Beispiel wurde die Übernahme von Hotelkosten für Eltern von verunglückten jugendlichen Radsportlern genannt. Schnelle und unbürokratische Hilfeleistung seien dann nötig und sollen von der Stiftung geleistet werden.
Genauso wichtig wie die bestmögliche Versorgung von Unfallopfern sei die Prävention. Insbesondere in der Förderung der Radsportjugend soll hier ein größeres Verantwortungsbewusstsein geschaffen werden. Auch dafür trete die Stiftung ein. Darüber hinaus sollen die Radsportjugend des BDR oder Einzelpersonen durch Preise oder Stipendien im Sinne der Stiftung gefördert werden.
Vorsitzender der bundesweit operierenden Radsport-Stiftung wird auch Wolfgang Oehme sein. «Ich freue mich über die Vollendung meines Herzenswunsches und darüber, dass die Stiftung weiter ausgebaut wird», sagt Oehme. Der stellvertretende Präsident der Stiftung ist personell immer an das Amt des jeweiligen BDR-Präsidenten gekoppelt. Auch Rudolf Scharping sieht in der neuen Radsport-Stiftung ein Gewinn für den BDR und eine Ergänzung seiner Aufgaben: «Das ist für den BDR eine neue Form der Solidarität im Radsport, dem sich der Verband auch zukünftig verantwortungsvoll stellen möchte», so Scharping.
«Sport ist ein Lebensgefühl, in dem Freud und Leid, manchmal auch tragisch, zusammenkommen», so der neu berufene Geschäftsführer der Stiftung, André Müller. «Hier für Sportlerinnen und Sportlern in Not oder aufgrund herausragender Leistungen mit einer Stiftung zur Seite zu stehen, kann das Fünkchen Hoffnung sein, um im Radsport wieder Fuß zu fassen.»