Hongkong (rad-net) - Die deutschen Bahn-Spezialisten sind ganz stark in den Weltcup in Hongkong gestartet. Am ersten Entscheidungstag gab es gleich zwei Siege durch die Mannschaftsverfolger und die Teamsprinterinnen sowie Platz zwei durch die Teamsprinter. Für den Vierer war es der erste Weltcup-Sieg seit 15 Jahren.
Felix Groß, Theo Reinhardt, Leon Rohde und Domenic Weinstein setzten sich im Finale gegen Neuseeland durch. Nach den ersten drei Kilometern hatte das Quartett noch hinten gelegen, aber es konnte das hohe Tempo halten und sich schließlich noch in 3:51,984 Minuten Fahrzeit mit fast sieben Zehntelsekunden Vorsprung den Sieg vor den Neuseeländern (3:52,655) schnappen. Platz drei belegte die Schweiz (3:55,851) gegen Italien (3:56,698).
«Das war heute ein ganz, ganz wichtiges Ergebnis und der Befreiungsschlag für uns in der Olympia-Qualifikation. Da sind wir jetzt im Prinzip durch und es müsste extrem viel schief laufen, damit das nicht mehr klappt», sagte Bundestrainer Sven Meyer. Am 12. Dezember 2004 hatten zuletzt Robert Bartko, Robert Bengsch, Henning Bommel und Leif Lampater beim Weltcup in Los Angeles ebenfalls vor Neuseeland gewonnen. «Das war eine extrem starke Leistung der Jungs. Domenic Weinstein hat seit der EM und dem Weltcup nochmal einen deutlichen Schritt gemacht», erklärte Meyer die Leistungsexplosion, die jetzt Freiraum schafft und Druck nimmt: «Das gibt eine Menge Moral. Wir können uns jetzt voll fokussiert auf die WM vorbereiten.»
Im Teamsprint der Frauen setzten sich Emma Hinze und Pauline Grabosch gegen die Chinesinnen durch. In der Qualifikation fuhr das deutsche Duo auf Rang zwei und lag da noch hinter China. Aber bereits in der Ersten Runde konnten sie sich steigern und fuhren dort die schnellste Zeit, was ihnen den souveränen Einzug ins Finale brachte. Dort waren sie in 32,564 Sekunden rund zwei Zehntelsekunden schneller als Junhong Lin/Tianshi Zhong (32,784). Im Kleinen Finale ging Platz drei an das chinesische Team Track Stars vor Polen.
Für Hinze war es beim fünften Weltcup-Start in diesem Winter bereits die fünfte Medaille. Grabosch, Teamsprint-Weltmeisterin 2018, machte mit dem fünften Weltcup-Erfolg ihrer Karriere einen großen Schritt zurück zu alter Form. «Das war eine Super-Leistung von beiden. Pauline hat sich wieder stabilisiert. Emma ist absolute Top-Zeiten auf der zweiten Position gefahren», lobte Bundestrainer Detlef Uibel.
Auch die Teamsprinter konnten sich deutlich steigern. Nach Quali-Rang fünf fuhren Timo Bichler, Stefan Bötticher und Eric Engler in 43,260 Sekunden und der zweitschnellsten Zeit hinter den Niederlanden (42,276) ins Finale. Dort musste sich das deutsche Trio (43,436) nur den Weltmeistern (42,271) geschlagen geben. Dritte wurden die Franzosen gegen Neuseeland. Das Team Erdgas.2012 mit Maximilian Dörnbach, Maximilian Levy und Nik Schröter wurde Siebter. «Das Ergebnis ist sicher etwas überraschend, aber im Hinblick auf die Olympia-Quali sehr wichtig gewesen. Eric Engler hat auf Position drei gezeigt, dass er derzeit ein sehr gutes Kraftniveau hat und uns die Medaille gerettet», so Uibel.
Bei den Frauen belegte der deutsche Nachwuchs-Vierer mit den Weltcup-Debütantinnen Katharina Hechler, Lena Charlotte Reißner sowie Laura Süßemilch und Lea Lin Teutenberg in 4:27,795 Minuten Platz einen guten vierten Platz, nachdem sie sich im Kleinen Finale Korea (4:27,617) knapp geschlagen geben mussten. Der Sieg ging an Neuseeland (4:19,653) gegen Belgien (4:20,497).
Ab morgen fallen die Entscheidungen in den Disziplinen Omnium, Zweiermannschaftsfahren, Scratch, Sprint und Keirin.