Hamburg (dpa) - Nach dem deutschen Radprofi Stefan Schumacher steht nun auch der österreichische Tour-de-France-Dritte Bernhard Kohl vom Team Gerolsteiner unter Doping-Verdacht. Der 26 Jahre alte Österreicher ist in der A-Probe positiv auf das EPO-Präparat CERA getestet worden.
«Kohl hat mich angerufen. Ich habe ihm geraten, alles offen zu legen», sagte Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer der Deutschen Presse-Agentur dpa und bestätigte damit einen Bericht der französischen Fachzeitschrift «L'Equipe».
Nach dem zweiten positiven Doping-Befund im Team Gerolsteiner innerhalb einer Woche kündigte Holczer seinen Rückzug aus dem Radsport an: «Ich kapituliere vor dieser kriminellen Energie. Ich bin gescheitert.» Als erste Konsequenz werde Gerolsteiner nicht wie geplant am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt starten. «Wir ziehen unsere Mannschaft von der Lombardei-Rundfahrt zurück», sagte der Gerolsteiner-Teamchef.
Kohl ist nach Schumacher und dem Italienern Leonardo Piepoli (Saunier Duval) der dritte Radprofi, dem die nachträglichen Doping-Tests der Analyse-Labors in Lausanne und Chatenay-Malabry bei Paris zum Verhängnis wurden. Sollte die Gegenanalyse das Resultat der A-Probe bestätigen, droht Kohl eine Zwei-Jahres-Sperre. Zudem würde er seinen dritten Platz bei der Tour sowie den Sieg der Bergwertung nachträglich verlieren. Wahrscheinlich würde ihn auch dasselbe Schicksal wie Schumacher ereilen, dessen Wechsel zu Quick-Step durch den positiven Test obsolet scheint. Kohl hatte bereits einen Vertrag bei Silence-Lotto unterschrieben.