Riccione (rad-net) - Mathieu van der Poel will in dieser Saison sowohl den Giro d'Italia als auch die Tour de France bestreiten. Im Gespräch mit «AD.nl» erklärte der Profi von Alpecin-Fenix, dass das Rosa Trikot in der ersten Woche des Giros ein realistisches Ziel sei und er anstrebe, bei beiden großen Landesrundfahrten bis zur finalen Etappe dabei zu sein. Eine Teilnahme des Fahrers bei beiden Grand Tours ist nach seiner langen Verletzungspause aber noch nicht sicher.
Van der Poel war am Samstag bei Mailand-San Remo in die Saison gestartet, wobei er zwar ohne große Erwartungen seiner Mannschaft startete und trotzdem überraschend den dritten Platz belegte. Zuvor hatte der Fahrer im Winter seine Cyclo-Cross-Saison frühzeitig aufgrund von langanhaltenden Rückenschmerzen abgebrochen und dadurch auch seinen Start bei der Straßensaison verzögert. Damals war eine Schwellung an einer Bandscheibe des Fahrers festgestellt worden, die ihn bis Anfang Februar an der Rückkehr in den Rennsattel hinderte.
«Es ist noch nicht hundertprozentig sicher, aber die Kombination aus Giro und Tour ist definitiv in meinem Kopf», erklärte Van der Poel zu seinen Zielen der kommenden Monate. «Die erste Woche [des Giros, Anm. d. Red.] ist sehr attraktiv und bietet die Chance auf das Rosa Trikot. Das ist der Hauptgrund. [...] Eigentlich wollte ich letztes Jahr die Tour beenden. Ich habe der Mannschaft mitgeteilt, dass ich nach zehn Tagen nicht wieder aussteigen werde. Ich habe die Absicht, sowohl den Giro als auch die Tour in diesem Jahr zu beenden.»
Zurzeit bestreitet Van der Poel die Coppi e Bartali in der italienischen Emilia-Romagna. Nachdem dem 27-Jährigen bei Mailand-San Remo noch keinerlei Erwartungen entgegengebracht worden waren, erklärte Teamchef Christoph Roodhooft zu dem fünftägigen Event, dass hier jede Chance auf einen Etappensieg genutzt werde: «Wenn sich Gelegenheiten bieten, werden wir sie nicht auslassen. Das machen wir nie und das passt auch nicht in das Bild des aktuellen Radsports. Aber wir haben keine Ambitionen auf die Gesamtwertung. Ein oder zwei Etappen zu gewinnen, wäre toll.»
Inwiefern der dritte Platz bei Mailand-San Remo dabei ein Indikator für die tatsächliche Verfassung Van der Poels sei, sei ungewiss, so der Manager gegenüber «Wielerflits»: «Das ist doch die große Frage, oder? Wir haben uns den dritten Platz gesichert. Aber in Flandern und Roubaix ist das Rennen anders. In San Remo konnte sich Mathieu 250 Kilometer lang im Peloton zurückhalten. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Das bleibt abzuwarten. Wir können nur feststellen, dass er von der Form her auf dem richtigen Weg ist. Mit der Coppi e Bartali in den Beinen sollte er bereit sein, seine Führungsrolle bei den Klassikern zu übernehmen.»