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Peter Sagan wil zu den Olympischen Spielen. Foto: Tinkoff
26.05.2016 09:21
MTB: Slowaken beantragen Olympia-Wildcard für Peter Sagan

Bratislava (rad-net) - Er würde also doch gerne am Olympischen Mountainbike-Rennen teilnehmen: Straßenweltmeister Peter Sagan. Auf sein Bitten hin, hat laut cyclingnews.com der slowakische Verband einen Antrag auf Einladung zum MTB-Rennen in Rio de Janeiro an die «Tripartite Commission» gestellt. Einen solchen Startplatz gibt es aber nur, wenn einer nicht genutzt wird.

Die slowakischen Herren haben einen Startplatz für die Olympischen Spiele sicher. Doch anscheinend will (oder darf) Peter Sagan (Tinkoff) den nicht in Anspruch nehmen. Dafür kommen Michal Lami oder Martin Haring in Frage. Also bleibt der Antrag auf einen Einladungs-Platz.

Im Gegensatz zu einigen anderen Sportarten gibt es für das olympische MTB-Rennen keine festen Einladungs-Plätze. Die können nur entstehen, wenn ein Nationales Olympisches Komitee (in Deutschland ist das der DOSB), einen Platz nicht besetzt. Zum Beispiel weil Sportler ihres Landes die individuell geforderte Norm nicht erfüllt haben. Das könnte man sich 2016 für den Niederländischen Verband denken. Die KNWU hat zwei Plätze, aber mit Rudi van Houts (CST Superior Brentjens) nur einen, der bis dato die Norm erfüllt hat. Insider glauben, dass die KNWU, sollten es Michiel van der Heijden (Scott-Odlo) oder Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) in La Bresse nicht noch schaffen, auf eine Nominierung eines zweiten Fahrers verzichten würde.

Wenn dem so ist, dann würde zum Beispiel dieser Startplatz an die «Tripartite Commission» weitergegeben. Das ist eine dreigliedrige Kommission, in der Vertreter des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der Vereinigung aller Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) und der Vereinigung aller Olympischen Sommersport-Verbände (ASOIF) sitzen. Diese Kommission entscheidet dann über die Einladung eines nicht qualifizierten Sportlers, wenn ein Antrag vorliegt, so wie ihn die Slowaken für Peter Sagan jetzt gestellt haben.

Es gibt drei Kriterien, um für eine solche Einladung in Frage zu kommen:

1. «Internationale Erfahrung in der entsprechenden Disziplin». Die kann man dem Junioren-Weltmeister auf dem Mountainbike von 2008 wohl attestieren.

2. «Angemessenes sporttechnisches Niveau» wohl auch.

3. Das der Athlet den Willen gezeigt hat, sich für die Olympischen Spiele in den relevanten Wettkämpfen zu qualifizieren.

An dieses Kriterium kann man nicht einfach einen Haken dran machen. Das hat Peter Sagan nicht getan. An einem Weltcup hat er nicht teilgenommen, sondern nur im Mai zwei C1 Cross-Country-Rennen bestritten. Im Grunde kam Sagan auf die Idee weil er, laut eigener Aussage, auf dem olympischen Kurs des Straßenrennens keine Chance besitzt. Die notwendigen zehn Weltranglistenpunkte hat er sich geholt.

Ob der «Tripartite Comission» das genügt, weiß man nicht. Dass der Straßenweltmeister medial eine Aufwertung des MTB-Rennens sein würde, mit seiner extrovertierten Persönlichkeit sowieso, das steht außer Frage. Laut aktualne.atlas.sk sieht der MTB-Kommissionsvorsitzende des slowakischen Radsport-Verbands, Jan Zilovec, einen Nutzen für den Radsport insgesamt, wenn Sagan beim MTB-Rennen am Start steht. Auch wenn das in den Anforderungen offiziell keine Rolle spielt.

Wenn die Kommission keine Einladung ausspricht, dann rückt der nächste Verband auf, der noch keinen Startplatz besitzt.

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