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Tobias Foss fuhr in Australien überraschend zum WM-Titel im Zeitfahren. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa
18.09.2022 09:04
Foss überraschend neuer Zeitfahr-Weltmeister

Wollongong (rad-net) - Der Norweger Tobias Foss hat bei den Weltmeisterschaften in Australien im Zeitfahren der Männer für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Als Außenseiter schnappte er sich das Regenbogentrikot vor Stefan Küng (Schweiz) und Remco Evenepoel (Belgien).

«Das fühlt sich wie ein Traum an. Ich kann es nicht glauben, es ist so unwirklich. Das muss ich erst einmal realisieren. Mit einer Top-Ten-Platzierung wäre ich schon zufrieden gewesen», sagte Foss. «Meine Beine waren richtig gut. Der Kurs war anspruchsvoll. Es war das perfekte Rennen für mich.»

An den Zwischenzeiten hatte das Resultat noch anders ausgesehen. Nach sieben Kilometern war Spitze noch dicht beieinander. Dennoch lag Küng auf Platz eins rund eine halbe Sekunde vor Evenepoel, Foss hatte als Vierter rund zwei Sekunden Rückstand und der Weltmeister der vergangenen beiden Jahre, Filippo Ganna (Italien), lag als Fünfter auch nur rund zweieinhalb Sekunden hinter ihm. An der zweiten Zwischenzeit bei 24 gefahrenen Kilometern hatte der Schweizer den Abstand auf Foss auf zwölf Sekunden ausgebaut, Evenepoel hatte als Dritter 16 Sekunden Rückstand, während Ganna immer mehr ins Hintertreffen geriet und bereits 40 Sekunden langsamer war.

Doch auf dem letzten Streckenabschnitt hatte Foss offenbar noch einmal etwas zuzulegen. Nach 34,2 Kilometern stoppte für ihn die Zeit bei 40:02 Minuten - und damit war er 2,95 Sekunden schneller als Küng, der sich wieder einmal knapp geschlagen geben musste, denn bereits bei der Europameisterschaft in München verpasste er um nur eine Sekunde den Titel - dort hinter seinem Landsmann Stefan Bissegger. Evenepoel wies als Dritter neun Sekunden Rückstand auf. Ganna wurde am Ende gar nur Siebter mit einem Rückstand von 55 Sekunden.

Die deutschen Männer konnten kein Spitzenresultat erzielen. Nikias Arndt belegte den 16. Platz (+1:42), Miguel Heidemann fuhr auf Rang 20 (+2:01). Arndt sagte nach dem Rennen: «Es war sehr windig heute, der Kurs war schneller als man es vom Papier her erwarten konnte. Ich habe gut meinen Rhythmus gefunden, aber ich habe auf der Strecke gemerkt, dass doch fünf bis zehn Watt Leistung gefehlt haben, noch weiter vorn zu landen. Ich bin mit meiner Gesamtleistung dennoch zufrieden.» Auch Heidemann war mit seinem Rennen zufrieden: «Es war für mich meine Ehre hier zu fahren, zu zeigen, was ich kann. Das Ergebnis lieg im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich hoffe natürlich auf die nächsten Jahre und bin super happy, dass ich hier meine Erfahrungen sammeln durfte.»

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