La Roche-Sur-Yon (rad-net) - Heute Abend startet die Tour de l'Avenir. Das zehntägige Etappenrennen, das als die Tour de France der U23-Klasse gilt, findet vom 18. bis 28. August statt und beginnt mit einem Prolog. Das deutsche Nationalteam geht motiviert in die Rundfahrt.
Der vier Kilometer lange Auftakt dient allerdings lediglich zur Vergabe der Wertungstrikots. Die dort gefahrenen Zeiten gehen noch nicht ins Gesamtklassement ein. Erst am zweiten Tag wird es ernst. Auf den ersten vier Etappen werden wohl aber hauptsächlich die Sprinter ihre Chancen bekommen. Allerdings, so weiß U23-Bundestrainer Ralf Grabsch, «sind die Etappen der Tour de l'Avenir oft von einer unruhigen Fahrweise geprägt, da viel Aufregung im Peloton herrscht, weil die jungen Fahrer sich hier in den Vordergrund fahren können, um sich für große Teams zu empfehlen. Außerdem spielt hier im Norden Frankreichs auch oft der Wind eine entscheidende Rolle.»
Erster Scharfrichter wird die fünfte Etappe, ein 28 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren von Gueugon nach Saint-Vallier sein. Von da an sind dann auch die Klassementsfahrer gefragt. Zuerst geht es auf der sechsten Etappe St. Amour nach Oyonnax aber erst einmal «nur» durch die Mittelgebirge des Jura, aber nach einem Ruhetag in Thonon-les-Bains warten schwere Alpenetappen auf die Rennfahrer. Die endgültige Entscheidung um den Gesamtsieg wird allerdings erst auf dem letzten Teilstück falllen. Die 133 Kilometer lange Schlussetappe führt von Bessans nach Villaroger und beinhaltet den Col de l'Iseran.
Das deutsche Nationalteam wird von U23-Europameister Felix Engelhardt angeführt. Außerdem starten Michel Heßmann, Pierre-Pascal Keup, Luis-Joe Lührs, Georg Steinhauser und Hannes Wilksch, der zuletzt bei der Tour de l'Ain das Bergtrikot gewann. Die Deutschen wollen das Rennen Tag für Tag nehmen. «Erstmal wollen wir auf den ersten Etappen keine Zeit verlieren und diese schadlos überstehen. Alle sind fit und haben eine gute Moral. Ich bin optimistisch», sagt Grabsch. Und sollte es bis dahin keine Zwischenfälle, «sehe ich uns für das lange Mannschaftszeitfahren als Mitfavorit».
Der deutsche U23-Bundestrainer nennt vor allem Lennert van Eetvelt als Favoriten auf den Gesamtsieg. Auf den ersten flachen Etappen sind Fahrer wie Casper van Uden (Niederlande) und Thibau Nys (Belgien) in der Favoritenrolle. «Die Tschechen sind mein Überraschungsteam, ihnen traue ich auch einiges zu.» Wenn es ums Gesamtklassement geht, muss man aber sicherlich auch mit Fahrern aus Nationen wie Spanien, Norwegen, Großbritannien und Norwegen rechnen.