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Lance Armstrong ist beim Schlußanstieg der 15. Etappe der Tour de France 2003 gestürzt. Foto: Bernard Papon
24.08.2012 14:19
Lance Armstrong - der gefallene Superman

Berlin (dpa) - Lance Armstrong ist ein Mann, der nach eigenen Worten nur das Verlieren fürchtet. Der das Leben als immerwährenden Wettkampf betrachtet. Für den nur der Erfolg zählt. Nun steht er vor den Trümmern seiner Laufbahn.

Von allen Superman-Geschichten des modernen Hochleistungssports war die Story des Lance Armstrong stets die unglaublichste. Dass ein Radprofi an Krebs erkrankt, schon Metastasen im Gehirn und in der Lunge hat, dann wieder gesund wird und siebenmal die Tour de France gewinnt - das würde man einem Schriftsteller einfach nicht abkaufen. Jetzt allerdings, da Armstrong den jahrelangen Kampf gegen Dopingbeschuldigungen aufgegeben hat, stellt sich die Frage, ob die Erfolgsbiografie des vermeintlichen Saubermanns nicht doch auf Fiktion beruhte.

Lance Armstrong ist ein Sportler, der Millionen fasziniert. Seine Autobiografie wurde ein internationaler Bestseller. Alle wollten wissen: Wie tickt dieser Mann? Einblick in seine Seele gewährte er allerdings nicht. Die Memoiren des heute 40-jährigen Texaners sind eine Aneinanderreihung von Erfolgsgeschichten.

Und wenn mal etwas misslang, so wie die Traum-Ehe mit der Langstreckenläuferin Kristin Richard, ging Armstrong lapidar darüber hinweg: «Auseinandergelebt» hätten sie sich einfach. Für den europäischen Geschmack trat er immer etwas zu selbstbewusst auf, weshalb er dort ein ungeliebter Held geblieben ist. «Ich weiß, dass ich polarisiere», gab er zu. «Manche Menschen mögen mich halt nicht.»

In einem Punkt sind sich Fans und Kritiker einig: Armstrongs beherrschender Charakterzug ist die Erfolgsbesessenheit. Sein Credo lautet: «Schmerz ist vergänglich, Aufgeben hält ewig.» Er fürchte nur den Misserfolg, sagt er, und das darf man ihm glauben. Am deutlichsten zeigte es sich, als 1996 bei ihm Hodenkrebs in fortgeschrittenem Stadium festgestellt wurde. «Mir wurde eine Überlebenschance unter 40 Prozent gegeben», zitierte ihn die «Ärzte Zeitung». Dennoch wählte er seine Chemotherapie danach aus, dass sie die Lungen am wenigsten schädigen durfte, sonst hätte er kein Rennen mehr fahren können. Die Angst vor dem Verlieren war größer als die Angst vor dem Tod.

Viele haben immer noch die berühmte Szene von der Tour 2003 vor sich: Armstrong stürzt, sein Herausforderer Jan Ullrich ist so fair, auf ihn zu warten, und daraufhin zieht der Amerikaner an ihm vorbei und gewinnt. Anschließend behauptete er, er habe für Ullrich zwei Jahre zuvor das gleiche getan.

Armstrongs unbedingter Erfolgswille lässt sich bis in seine Kindheit zurückverfolgen. Als er zwei Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie, der Stiefvater soll ihn immer wieder durchgeprügelt haben. Sein Fluchtweg waren endlose Radtouren. «Wenn ich nur lang genug radle, dann führt mich diese Straße aus meinem Elend heraus» - diesen Gedanken habe er schon als Kind gehabt, erinnerte er sich später. Als sich die ersten sportlichen Erfolge einstellten, erfuhr er zum ersten Mal im Leben Anerkennung. Damals muss er verinnerlicht haben, dass man sich im Leben abstrampeln muss, um geliebt zu werden.

Nun drohen Armstrong eine lebenslange Sperre und die Aberkennung der Tour-de-France-Siege. Was bliebe, wäre nicht mehr der erfolgreichste Tour-Starter, sondern der größte Skandal der Radsportgeschichte. Ein Mann, dem der Erfolg alles bedeutet, der nach amerikanischen Medienberichten sogar in die Politik strebte und Gouverneur werden wollte, wird eine solche Niederlage kaum wegstecken können. Es klingt hilflos, wenn Armstrong nun darauf beharrt, an seinen Tour-Erfolgen könne niemand etwas ändern, «vor allem nicht Travis Tygart», der Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur. Er sieht sich als Opfer einer «Hexenjagd».

Könnte es sein, dass er wirklich genug hat und künftig einfach Privatmann sein will? Schon einmal, bei seinem ersten Rückzug 2005, hatte Armstrong erklärt, er wolle jetzt «Wein trinken, viel essen, kein Rad anfassen, im Pool mit den Kindern planschen». Und schon damals hat ihm das niemand geglaubt. Denn wenn er das könnte, wäre er nicht Lance Armstrong.


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