Oudenaarde (rad-net) - Lotte Kopecky muss sich an die Aufmerksamkeit, die ihr neuerdings entgegengebracht wird, gewöhnen. Die Fahrerin von SD Worx hat nach Strade Bianche Mitte März am Sonntag auch die Flandern-Rundfahrt für sich entschieden und damit erstmals seit zwölf Jahren den Titel zurück nach Belgien gebracht.
«Es ist ziemlich überwältigend», freute sich Kopecky über ihren Erfolg bei der Flandern-Rundfahrt am Sonntag. «Ich bin meinen Teamkameradinnen sehr dankbar und denke, dass dieser Sieg nicht nur mir, sondern vor allem ihnen gebührt.» Tatsächlich konnte Kopecky am Sonntag mit Marlen Reusser, Christine Majerus, Chantal van den Broek Blaak und Demi Vollering auf die stärkste Mannschaft des Pelotons bauen. Nach einem aktiven Finale am Koppenberg fand sich die 26-Jährige schließlich gemeinsam mit Van den Broek Blaak und Annemiek van Vleuten (Movistar) in der Spitzengruppe wieder. Van den Broek Blaak führte die belgische Meisterin anschließend rund zehn Kilometer bis kurz vor die Ziellinie, sodass Kopecky und Van Vleuten, wie bereits bei der Strade Bianche den Sieg im Sprint entscheiden konnten.
«Normalerweise weiß ich, dass ich schneller bin als Annemiek, aber nach einem harten Rennen wissen wir auch, dass Annemiek schnell ist und dass man nicht zu selbstbewusst sein darf», berichtete Kopecky nach dem gewonnenen Schlussspurt am Sonntag. Trotzdem sei sie immer zuversichtlich gewesen, den Sprint noch gewinnen zu können.
Nun muss sich die Fahrerin, die bereits seit einigen Jahren auf der Überholspur und mit dem Wechsel zu SD Worx scheinbar wirklich auf dem Topniveau angekommen ist, an das Interesse, das ihrer Person von außen entgegengebracht wird, gewöhnen. Schon am Donnerstag berichtete Kopecky: «Belgien war schon verrückt, aber nach meinem Sieg bei der Strade Bianche sind sie durchgedreht. Aber es ist wirklich schön. Ich spüre die Unterstützung durch die Leute viel mehr.»