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Emanuel Buchmann (li) ergriff beim Giro die Initiative. Foto: Fabio Ferrari/LaPresse via ZUMA Press/dpa
19.05.2021 18:07
Giro: Starker Buchmann im Angriffsmodus - «So weitermachen»

Montalcino (dpa/rad-net) - Als Emanuel Buchmann attackierte, konnte nur noch das Rosa Trikot folgen. Mit einer bärenstarken Leistung auf den staubigen Schotterpisten der Toskana hat der deutsche Hoffnungsträger beim Giro d'Italia seine Ambitionen auf eine Podiumsplatzierung eindrucksvoll untermauert. Den Tagessieg sicherte sich derweil Mauro Schmid (Qhubeka-Assos).

Buchmann sprengte mit einer beherzten Attacke auf der kniffligen elften Etappe am Mittwoch von Perugia nach Montalcino die Spitzengruppe, aus der nur der kolumbianische Topfavorit und Gesamt-Erste Egan Bernal (Ineos Grenadiers) folgen konnte. Damit machte der Bora-hansgrohe-Profi einen großen Sprung in der Gesamtwertung auf den sechsten Platz. «Ich hatte mich heute von Anfang an ganz gut gefühlt und das Team hat mich im ersten Sektor sehr gut positioniert. Es war ein sehr hartes Rennen. Auf den Schotterabschnitten sind wir Vollgas gefahren und ich bin immer vorne gewesen. Am letzten Berg habe ich die anderen Fahrer angeschaut und gesehen, dass jeder kaputt war. Ich habe mir gedacht, ich versuche es mal», sagte Buchmann ganz nüchtern und fügte hinzu: «Das war ein richtig gutes Rennen. So können wir weitermachen.»

Für Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step) ist dagegen der Traum von einem Coup beim Giro d'Italia wohl geplatzt. Evenepoel - in seiner belgischen Heimat als neuer Eddy Merckx gefeiert - war der große Verlierer des Tages. Nach 162 Kilometern, davon 35 über die Schotterpassagen aus dem Eintagesrennen Strade Bianche, verlor der 21-Jährige über zwei Minuten auf Bernal und rutschte auf den siebten Platz ab.

Buchmann fuhr dagegen ein starkes Rennen und präsentierte sich jederzeit auf Augenhöhe mit Bernal, der nach seinem Tour-de-France-Sieg 2019 dem nächsten Gewinn einer großen Rundfahrt entgegensteuert. Bernal liegt in der Gesamtwertung nun 45 Sekunden vor dem Russen Alexander Vlasov (Astana-Premier Tech) und zeigte sich verblüfft über Buchmann: «Das Tempo war hart, als Buchmann gegangen ist. Ich habe per Funk nachgefragt, wo er in der Gesamtwertung steht.» Nach der heftigen Etappe vom Mittwoch beträgt Buchmanns Rückstand 1:50 Minuten auf Bernal.

Einer elfköpfigen Ausreißergruppe, die mit der Gesamtwertung nichts zu tun hatte, gehörte lange Zeit auch Bahnrad-Spezialist Roger Kluge (Lotto-Soudal) an. In der Schlussphase musste der Giro-Etappensieger von 2016 aber abreißen lassen. Am Ende wurde er Siebter. Die Ausreißergruppe hatte sich kurz nach dem Start in Perugia vom Feld abgesetzt und zwischenzeitlich einen Vorsprung von fast 15 Minuten herausgefahren. Aus der Gruppe griff Schmid auf den letzten Metern gemeinsam mit Alessandro Covi (UAE-Team Emirates) an und holte sich den Etappensieg. Mit 26 Sekunden Rückstand wurde Harm Vanhoucke (Lotto-Soudal) den dritten Platz. Bernal und Buchmann kamen als Elfter und Zwölfter ins Ziel.

Am Donnerstag folgt die zwölfte Etappe über 212 Kilometer von Siena nach Bagno di Romagna. Jeweils zwei Berge der zweiten und dritten Kategorie sollten die Topfavoriten auf den Gesamtsieg vor keine große Probleme stellen, die Sprinter dürften aber kaum mithalten.


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