Manchester (rad-net) - Geraint Thomas hat seine Pläne bis zur diesjährigen Tour de France bekannt gegeben. Der Waliser bestätigte seine Teilnahme an der Tour l'Ain (7. bis 9. August) und dem Critérium du Dauphiné (12. bis 16. August), bevor die Frankreich-Rundfahrt am 29. August in Nizza anrollt. Damit bestreitet der 34-Jährige lediglich acht Renntage vor dem Start der Tour.
«Das Team startet am 1. August zurück in die Saison, aber für mich gibt es nur das drei Etappen Rennen (Tour de l‘Ain) in Frankreich, denn eine dieser Etappen ist dieselbe, wie bei der Tour. Deshalb starte ich dort», begründete Thomas gegenüber «S4C» seine Entscheidung für das kleine französische Rennen. In der Tat wird die dritte Etappe der Tour de l‘Ain viele der Straßen passieren, die auch für die 15. Etappe der Tour de France geplant sind, darunter der Col de la Biche und die Bergankunft Grand Columbier.
«Danach habe ich zwei Tage frei und dann werde ich das Critérium du Dauphiné bestreiten, was traditionell immer das letzte Rennen vor der Tour darstellt. Es ist aber verkürzt, denn normalerweise dauert der Wettbewerb acht Tage an und in diesem Jahr nur fünf. Ich werde danach einfach ein paar Streckenerkundungen fahren, bevor ich eine Woche später zur Tour aufbreche», berichtete der Tour-de-France-Sieger von 2018 weiter.
Den Lockdown durch die Coronakrise habe auch den Waliser hart getroffen, obwohl er in seiner Heimat Cardiff weiterhin im Freien trainieren durfte. Die Rennen und seinen normalen Arbeitsalltag habe er dennoch vermisst, weshalb er sich auf den Neustart der Saison besonders freue: «Das Fehlen der Wettbewerbe war sehr enttäuschend, aber in der Welt gingen wichtigere Dinge vor sich, deshalb konnten wir die Beweggründe verstehen. Jedermanns Alltag hat sich drastisch verändert. [...] Ich konnte immer noch im Freien trainieren und ein wenig Zeit mit meiner Familie verbringen, was ich sonst nie kann. Mit meinem kleinen Sohn Macsen zu Hause zu sein, war sogar ein positiver Aspekt der Situation.»
Mit dem Ausbleiben des Renngeschehens hat sich Thomas besonders aktiv über die Online-Plattform «Zwift» mit anderen Fahrern gemessen. Neben den Mannschaftsrennen von Team Ineos im April und Anfang Juni, hat der 34-Jährige auch an der zweiten Etappe der ersten virtuellen Tour de France am vergangenen Wochenende teilgenommen. Außerdem sammelte der Fahrer im April 375.528 Pfund für Wohltätigkeitszwecke der NHS, als er drei zwölfstündige Fahrten in seiner Garage absolvierte. «Es ist nicht wie das richtige Rennen, aber es ist schon sehr realistisch. Die Zwift-Wettbewerbe haben mir geholfen, aus mir herauszukommen und alles zu geben, denn man fährt online gegen seine Teamkameraden. Auch wenn man am Start noch nicht so weit ist, sobald das Rennen beginnt steigt auch der Wetteifer und alle geben ihr Bestes. Deshalb sind die virtuellen Wettkämpfe auch ein sehr effektives Training.»