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Das Peloton rollt derzeit ohne Teams wie Gazprom-RusVelo. Foto: Archiv/Thibault Camus/AP
03.03.2022 13:27
Fedeli beschreibt Ausschluss von Gazprom-RusVelo als «scheinheilig»

Laigueglia (rad-net) - Alessandro Fedeli hat sich über den Ausschluss seiner Mannschaft Gazprom-RusVelo von allen UCI-Rennen beschwert. Gegenüber «Bici.pro» erklärte der Fahrer, es als ungerecht zu empfinden, dass er als Italiener in einer russischen Mannschaft nicht an den Start der Rennen gehen dürfe, russische Fahrer anderer Mannschaften aber schon. Außerdem beschwerte sich der 26-Jährige darüber, dass die UCI die Mannschaft auch im neutralen Trikot nicht bei den Rennen der Saison starten lassen wolle.

Die Diskussion war gestern vor dem Start der Trofeo Laigueglia aufgekommen, nachdem die UCI seine Ankündigung der vergangenen Tage wahr gemacht hatte, Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und russische Teams von den Wettbewerben der Saison auszuschließen. Demnach verweigerte der internationale Dachverband dem hauptsächlich vom russischen Energiekonzern Gazprom gesponsorten Team Gazprom-RusVelo die Teilnahme an dem Eintagesrennen, was Fedeli als scheinheilig verurteilte.

«Ich würde an dieser Stelle gerne wissen, warum die russischen Fahrer der deutschen oder britischen Teams weiterhin Rennen fahren können. Es ist eine Maßnahme, die Hass schürt, in einem Umfeld, das es gewohnt ist, Nationalitäten zu vermischen», stellte der Fahrer die Maßnahmen in Frage. «In unserem Team gibt es Italiener, Russen, Jungs aus der Tschechischen Republik wie [Marcin] Vacek, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten gewonnen hat, und auch aus Costa Rica. Der Hauptsitz ist in Italien, die Teamautos haben italienische Nummernschilder und das Geld kommt aus Deutschland.»

Das Team Gazprom-RusVelo sei sogar bereit gewesen, den Rest der Saison mit neutralen Trikots, Rädern und Fahrzeugen anzutreten, doch die UCI sei nicht auf diese Vorschläge eingegangen, so Fedeli weiter. Mit dem andauernden Konflikt in der Ukraine stehe nun seine gesamte Saison samt den Zielen Tirreno-Adriatico und Mailand-San Remo in Frage: «Neulich habe ich 7 Stunden und 20 Minuten trainiert, um mich auf San Remo vorzubereiten. Ich fange an zu glauben, dass ich nie das werden werde, was ich mir erhofft habe. Meine Träume sind zerplatzt. Ich bin 26 geworden, was im heutigen Radsport nicht gerade wenig ist. Vielleicht haben die Jüngeren Zeit zu gehen, ich weiß es nicht. Selbst wenn sie uns wieder starten lassen, sind die wichtigsten Rennen unserer Saison vorbei.»

Allerdings hat die UCI angekündigt, Maßnahmen zu prüfen, die es Fahrern russischer und belarussischer Teams ermöglicht, sich außerhalb der Registrierungsfristen bei einem anderen UCI-Team anzumelden, das weder aus Russland noch aus Belarus kommt. Profis wie Fedeli haben also trotzdem theoretische Möglichkeiten, ihre Saison fortzusetzen – sollten sie eine neue Mannschaft finden.

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