Oberhausen-Rheinhausen (rad-net) - Der amtierende Europameister und Deutsche Meister hinter dem Derny, Achim Burkart (RSV Edelweiß Oberhausen), beendet seine Karriere. «Die Derny-DM war mein letztes Rennen», kündigte der 27-Jährige an.
Burkart ist der erfolgreichste deutsche Derny-Spezialist. 2014 startete er erstmals bei einer Derny-EM, obwohl er bei der DM zuvor gar nicht am Start war. Burkart hatte von dem ehemaligen Sechstagespezialisten Christian Grasmann das Prädikat «Unkaputtbar» bekommen und Mario Vonhof, Beauftragter für Steher- und Dernysport im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), gab Burkart sein Vertrauen - zu Recht. Denn prompt fuhr er, damals noch gemeinsam mit Peter Bäuerlein, hinter den Dänen Jesper Mørkøv/René Dupont zu EM-Silber.
Ab 2015 fuhr Burkart mit Schrittmacher Christian Ertel zusammen, erlitt aber mit Rang vier bei der Derny-DM in Nürnberg eine seiner vielleicht größten Niederlagen. Damit verpasste auch eine erneute EM-Teilnahme. Aber das Gespann schlug zurück, holte 2016 erstmals den Deutschen Meistertitel und war seitdem auf nationaler Ebene ungeschlagen. Burkart wurde 2017 in Hannover dann auch der erste Deutsche, der einen Derny-EM-Titel gewann. Nach EM-Bronze 2018, holten Bukart/Ertel in diesem Jahr in Pordenone (Italien) zum zweiten Mal den Europameistertitel und wurde zum vierten Mal Deutsche Meister - mit seinem vierten DM-Titel zog er an Vonhof, der dreimal die Derny-DM gewinnen konnte, als Rekordhalter vorbei.
Aber auch in den anderen Bahnradsport-Disziplinen war Achim Burkart sehr erfolgreich. 2016 wurde er mit Nico Heßlich Deutscher Meister im Zweiermannschaftsfahren und holte stets weitere Medaillen in den Ausdauerdisziplinen. Allein in diesem Jahr gewann er bei der Bahn-DM in Berlin bei allen Starts Medaillen: Silber im Punktefahren sowie Bronze im Scratch und Zweiermannschaftsfahren. Bei Sechstagerennen mischte Burkart auch immer vorne mit, wie etwa sein zweiter Platz in Bremen 2018 an der Seite von Yoeri Havik beweist.
«Ich habe alles erreicht, was ich auf dieser Ebene erreichen konnte. Und mit 27 Jahren ist es für mich nun an der Zeit, auch an ein Leben nach dem Radsport zu denken. Der Entschluss ist über das Jahr gereift und ich bin wirklich zufrieden mit der Entscheidung», erklärt Burkart. Er wird nun eine Ausbildung als Operationstechnischer Assistent beginnen. «Das war schon immer mein Traum und ich freue mich, nun diese Möglichkeit erhalten zu haben.»
«Natürlich ist es schade, jemanden wie Achim Burkart nicht mehr in unserem Team zu haben. Er hat perfekt hinter dem Derny gefahren und so schnell wie kaum ein anderer. Aber ich ziehe den Hut vor seiner Entscheidung und wünsche ihm für seinen weiteren Weg alles Gute», so Vonhof.