Vårgårda (rad-net) - Audrey Cordon-Ragot (Trek-Segafredo) hat das Postnord Vårgårda WestSweden (UCI 1.WWT) gewonnen, nachdem Marianne Vos (Jumbo-Visma), die eigentlich als Erste den Zielstrich überquert hatte, disqualifiziert wurde. Die Niederländerin hatte während des Rennens für einen kurzen Augenblick die Arme auf den Lenker gelegt, was seit vergangener Saison verboten ist.
Die Anfangsphase des 125,7 Kilometer langen Rennens in und um Vårgårda, teilweise auf unbefestigten Straßen, wurden von Stine Borgli (FDJ-Suez-Futuroscope) bestimmt. Die Norwegerin hatte sich alleine aus dem Peloton abgesetzt und führt das Rennen als Solistin an. Als nach rund 40 Kilometern die lokale Runde erreicht wurde, die achtmal bewältigt werden musste, ging es für die Fahrerinnen das erste Mal über einen kurzen, aber stellenweise steilen Anstieg. Bei den Favoritinnen wurde noch keine Entscheidung herbeigeführt, aber Borglis Fluchtversuch wurde beendet.
Daraufhin ergriff DSM die Initiative, um im Peloton das Tempo vorzugeben und wodurch keine weiteren Angriffe erfolgten. Es dauerte bis zur vorletzten Runde, ehe das Rennen wieder Fahrt aufnahm. Ellen van Dijk attackierte an einem der Hügel und es entstand eine Spitzengruppe um Fahrerinnen wie Van Dijk und Vos, Cordon-Ragot und Lorena Wiebes (DSM). Cordon-Ragot attackierte dann noch einmal, wodurch sich die entscheidende Gruppe mit ihr, Vos, Valerie Demey (Liv) und Pfeiffer Georgi (DSM) bildete.
Allerdings gab der Weltradsportverband UCI kurze Zeit später via Twitter bekannt, dass Vos disqualifiziert wurde, nachdem sie einige Sekunden lang mit den Armen auf dem Lenker gefahren war und die Fernsehkameras die Situation rund zwölf Kilometer vor dem Ziel eingefangen hatten. Vos hatte ihren Fehler schnell bemerkt und nahm wieder die Hände an den Lenker, doch das war offenbar zu spät.
«Ich habe ehrlich gesagt gemischte Gefühle», sagte Cordon-Ragot. «Ich bin super glücklich über das Rennen, das ich gefahren bin, super stolz auf die Leistung meiner Teamkollegen. Nach der Ziellinie habe ich mich über meinen zweiten Platz gefreut und bin immer noch stolz darauf. Ich habe es nicht bereut, weil ich im Moment von der stärksten Fahrerin im Peloton geschlagen wurde. Aber dann wurde mir gesagt, ich sei der Gewinner und mein Name wird auf den Palmares stehen. Chapeau an Marianne, denn sie war die erste, die erkannt hat, dass eine Regel eine Regel ist, und die Sanktion akzeptiert hat.»