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Pauline Grabosch in dem Moment, als sie ihre fantastische Zeit von 34,392 Sekunden erfährt. Foto: privat
25.04.2016 13:03
Bahn-Sichtung: Grabosch fährt inoffiziellen Weltrekord - Flicke überzeugt in der Verfolgung

Frankfurt/Oder (rad-net) - Pauline Grabosch (RSC Turbine Erfurt) hat am vergangenen Wochenende bei den Sichtungsrennen der U19 und U17 auf der Radrennbahn in Frankfurt/Oder einen inoffiziellen Juniorinnen-Weltrekord im 500-Meter-Zeitfahren aufgestellt. Die 18-Jährige unterbot in 34,392 Sekunden ihren eigenen Weltrekord von 34,657 Sekunden, den sie bei den Bahn-Weltmeisterschaften im August 2015 in Astana aufgestellt hatte, um mehr als zwei Zehntelsekunden - im 500-Meter-Zeitfahren eine Welt.

Die neue Bestzeit wurde jedoch nicht anerkannt, da dafür nicht die offiziellen UCI-Bedingungen erfüllt waren, so hätte zum Beispiel ein UCI-Kommissär anwesend sein müssen.

«Ich hätte niemals gedacht, das ich schon im April so schnell fahre, beziehungsweise überhaupt an den Weltrekord herankomme, den ich selbst letztes Jahr aufgestellt habe», freute sich Grabosch, die auch Weltmeisterin im 500-Meter-Zeitfahren ist. Derzeit bereitet sie sich auf die WM im Juli im schweizerischen Aigle vor. «Das Training ist in dieser Phase noch nicht so spezifisch und selbst meine Trainer waren überrascht. Bisher lief das Training zwar richtig gut und ich habe mich sehr gut weiterentwickelt nach meinem Wechsel nach Erfurt, aber mit solchen Zeiten habe ich nicht gerechnet».

Und so will Pauline Grabosch in zwei Wochen noch einmal versuchen, ihren eigenen Weltrekord anzugreifen - unter offiziellen UCI-Bedingungen. «Die Veranstalter haben mir versichert, dass sie alles versuchen, um in zwei Wochen alle Kriterien zu erfüllen, um es offiziell festzuhalten», sagt Grabosch. Vom 30. April bis 8. Mai befinden sich die U19 BDR-Kurzzeitsportler bei einem Bahnlehrgang und einem abschließenden Sichtungsrennen erneut in Frankfurt/Oder, da soll der Weltrekord dann erneut und richtig fallen.

Auch Ausdauer-Nachwuchs mit starken Leistungen
Aber auch der Nachwuchs im Ausdauerbereich zeigte am Wochenende gute Leistungen. Bastian Flicke (PSV Forst) fuhr bei dem WM-Qualifikations-Wettkampf der U19 in der Einerverfolgung über 3000 Meter eine Zeit von 3:19,189 Minuten und ist damit der erst dritte deutsche Junior nach Nils Schomber (3:17,199) und Leo Appelt (3:15,432), der unter 3:20 Minuten blieb. Felix Groß (RSV 54 Venusberg) schrammte mit 3:20,398 Minuten nur knapp an der «magischen Grenze» vorbei.

«Im Voraus waren die Trainingsergebnisse schon sehr gut und so haben wir gehofft, das solch gute Zeiten dabei herauskommen. Wir waren also nicht total überrascht, haben uns aber dennoch darüber gefreut», sagte U19-Bundestrainer Helmut Taudte gegenüber rad-net. Auch Bahn-Bundestrainer Sven Meyer zeigte sich erfreut: «Ich freue mich sehr, dass wir mit Bastian Flicke endlich mal wieder einen Nachwuchsrennfahrer haben, der unter 3:20 Minuten fahren kann und dass er sich so toll weiterentwickelt hat, wie sich das im vergangenen Jahr schon angedeutet hatte. Felix Groß ist von so einer Leistung auch nicht weit entfernt.»

Bei den Juniorinnen machte insbesondere Franziska Brauße (TSV Betzingen) einen guten Eindruck und fuhr in der Einerverfolgung, die für die weibliche U19 über 2000 Meter geht, eine Zeit von 2:30,062 Minuten. «Das macht Hoffnung in Richtung WM», sagte Taudte, der auch den deutschen Junioren-Vierer mit seiner Zeit von 4:15 Minuten lobte: «Für den Saisonzeitpunkt ist das eine sehr gute Zeit. Das stimmt uns optimistisch in Richtung WM.» Zudem zeigte sich Taudte von den Leistungen von Rico Brückner und Per Chrsitian Münstermann beeindruckt, die dem jüngeren U19-Jahrgang angehören. «Ihre Leistungsentwicklung von der Jugend hin zu den Junioren ist sehr erfreulich», so Taudte.

Die Jugend U17 bestritt in Frankfurt/Oder ihr Omnium, bestehend aus 2000-Meter-Einerverfolgung, 250 Meter fliegend und Punktefahren, welches Bestandteil der BDR-Jugendsichtung ist. Helmut Taudte freute sich hier über eine «sehr gute Beteiligung» und «sehr gute Ergebnisse in der Spitze». In der männlichen U17 gewann Nils Weispfennig (RSV Oberhausen), der sich nach einem siebten Platz in der Verfolgung, mit Platz zwei über die 250 Meter und einem sehr starken Sieg im Punktefahren noch an die Spitze setzen konnte. Er verwies mit zehn Platzierungspunkten Dominik Olomek (12/RSV 54 Venusberg) und Max Gehrmann (18/RSC Turbine Erfurt) auf die Plätze zwei und drei.

Bei den Mädchen U17 war Anne Sprigode (SSV Gera) nicht zu schlagen. Sie gewann die Einerverfolgung, wurde Vierte über die 250 Meter sowie Dritte im Punktefahren und kam so auf acht Platzierungspunkte - fünf weniger als Ricarda Bauernfeind (13/RSG Ansbach) auf Platz zwei. Dritte wurde Alessa-Catriona Pröpster (14/RSG Zollern Alb '82). Sowohl Sprigode als auch Pröpster fahren in ihrem ersten U17-Jahr.

In der Sichtungs-Gesamtwertung kam es bei den Jungen zu einem Führungswechsel: Nils Weispfennig liegt nun mit 82 Zählern einen Punkt vor Dominik Olomek. Bei den Mädchen verteidigte Ricarda Bauernfeind mit 77 Punkten ihre Spitzenposition vor Lena-Charlotte Reißner (71/SSV Gera).

Ranglisten BDR-Sichtungsrennen...


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