Quintana war mit Gesamtsiegen bei der Tour de La Provence und der Tour des Alpes Maritimes et du Var hervorragend in die Saison 2020 gestartet. Bei Paris-Nizza, dem letzten Rennen vor Ausbruch der Corona-Krise, holte er einen Etappensieg und wurde Gesamtsechster. Nachdem er in Kolumbien nun auch wieder draußen trainieren kann, bereitet er sich jetzt auf die bevorstehende Tour de France vor. «Die Tour de France ist das Hauptziel. Umso mehr, weil ich in einem französischen Team bin», sagte Quintana.

Vor der Frankreich-Rundfahrt will er mit seiner Mannschaft wenigstens zwei Rennen bestritten haben, welche das sein werden, habe das Team allerdings noch nicht entschieden. Und Quintana sieht ein großes Fragezeichen hinter seiner Form. «Das Ergebnis des Rennens [der Tour de France, Anm. d. Red.] wird ein besonderes sein. Wir trainieren nicht alle die gleiche Zeit oder auf die gleiche Weise und das hat immer einen Einfluss. Wir haben weniger Zeit für die Vorbereitung und Rennen wie die Tour sind sehr lange Prüfungen und wir wissen nicht, wie der Körper in der letzten Rennwoche reagieren wird, wenn wir zuvor keine große Belastung hatten, die wir brauchen, um diese Anstrengungen durchzuhalten.»

Aber Nairo Quintana blickt auch über die Tour de France hinaus. «Danach werde ich bei den Ardennenklassikern antreten. Ich hoffe, dass die Saison bestmöglich endet und ich für die nächste Saison wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehren werde», sagte er. Zweimal hat Quintana bislang Lüttich-Bastogne-Lüttich und den Flèche Wallonne bestritten, zuletzt 2015. Er belegte die Plätze 83 und 76. 2013 war er vor Lüttich-Bastogne-Lüttich (50.) und dem Flèche Wallone (59.) auch beim Amstel Gold Race an den Start gegangen, erreichte das Ziel allerdings nicht.