Das Duo zeigte eine dominante Vorstellung und hatte das 50 Kilometer lange Rennen die ganze Zeit unter Kontrolle. In 16 von 20 Wertungssprint konnte sie wichtige Punkte sammeln, gingen damit frühzeitig in Führung und vollzogen obendrein zwei Rundengewinne, die ihre Spitzenposition untermauerten. Die Niederländer Yoeri Havik/Jan-Willem van Schip blieben ihnen zwar dicht auf den Fersen, doch letztendlich setzten sich Kluge/Reinhardt mit 97 Punkten vor Havik/Van Schip mit 83 Punkten durch. Den dritten Platz belegte das neuseeländische Duo Aaron Gate/Campbell Stewart mit 59 Punkten.

«Es war ein erfolgreicher Abschluss einer Woche, in der ursprüngliche Pläne durcheinandergewirbelt wurden», sagte Kluge und spielte damit auf die krankheitsbedingten Ausfälle im Vierer an. «Wir mussten einige Anpassungen vornehmen. Darum fühlt es sich gut an, wenn man nach einem sehr guten Rennen mit einer Goldmedaille nach Hause fährt. Wir sind ein nahezu perfektes Rennen gefahren, hatten nie das Problem ins Hintertreffen zu geraten, sondern immer fleißig Punkte gesammelt. Wir waren sehr aufmerksam und konnten entscheidende Attacken mitgehen und immer sofort reagieren.»

Im Keirin der Frauen erreichte keine Deutsche das Finale. Emma Hinze war in der Vorrunde als Zweite ihre Laufes nicht weitergekommen, genauso wie Alessa Pröpster als Fünfte. Damit kamen beide in den Hoffnungslauf. Den wiederum konnte Hinze gewinnen und erreichte damit das Halbfinale. Für Pröpster war dort jedoch Endstation. Im Halbfinale hatte Hinze die sechste und letzte Startposition gezogen. Sie versuchte, sich von dort nach vorne zu arbeiten, kam aber an ihren Gegnerinnen nicht vorbei. Das kleine Finale um Platz sieben konnte sie aber für sich entscheiden.

«Man geht natürlich an den Start, um zu gewinnen», sagte Bundestrainer Jan van Eijden in Jakarta. «Wir haben etwas probiert, das hat nicht geklappt und ist im ersten Moment ärgerlich. Aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Wir befinden uns noch im Saisonaufbau, und die Olympia-Qualifikation steht im Mittelpunkt.»

Die amtierende Europameisterin Lea Friedrich hatte aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start verzichtet.

Im Sprint-Turnier der Männer sind Stefan Bötticher und Maximilian Dörnbach auch ausgeschieden. Als 14. (9,738) beziehungsweise 18. (9,772) hatten sich beide qualifiziert. Doch während Bötticher im 1/16-Finale den Joseph Truman (Großbritannien) bezwang, scheiterte Dörnbach knapp an Thomas Cornish (Australien). Im Achtelfinale schied Bötticher dann gegen Favorit Jeffrey Hoogland (Niederlande) aus.