Val di Sole (rad-net) - Beim Mountainbike-Weltcup im Val di Sole, Italien, hat die Französin Pauline Ferrand Prevot ihre vierjährige Durststrecke beendet. Die Ex-Weltmeisterin gewann nach einem packenden Duell nach 1:21:59 Stunden den Sprint gegen Europameisterin Jolanda Neff aus der Schweiz. Dritte wurde Olympiasiegerin Jenny Rissveds aus Schweden (+1:01). Die Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau erwischte keinen guten Tag und landete auf Platz 21 (+5:53).
Elisabeth Brandau hatte schon während der Woche nicht besonders optimistisch geklungen. Am Freitag, als sie im Short Track Sechste wurde, konnte die Schönaicherin das noch kaschieren, doch im Cross-Country-Rennen reichte es dann nur für die Hälfte der Distanz.
Nach einem schlechten Start fuhr sich Brandau von Position 26 bis auf zehn nach vorne. Der Abstand zu den Top Fünf betrug noch 25 Sekunden und sie war phasenweise schneller unterwegs als das Führungsduo Jolanda Neff und Pauline Ferrand Prevot. «Dann war irgendwann die Energie einfach weg», erklärte Brandau, wie es dazu kam, dass sie mehr und mehr an Boden verlor. «Es war mir diese Woche einfach alles viel zu viel, es war von Anfang an nicht mein Rennen», meinte sie enttäuscht.
In der Weltcup-Gesamtwertung ist die Deutsche Meisterin jetzt Achte.
Vorne boten die Damen dem Publikum einen dramatisches Rennen. Ferrand Prevot zog in Runde drei von sechs davon und Neff bekam in Runde vier Gesellschaft von Olympiasiegerin Jenny Rissveds, die in diesem Jahr nach einer Pause seit 2017 im Weltcup ihr Comeback gegeben hat. Doch die Gesellschaft schien Jolanda Neff aufzuwecken. «Als Pauline weg fuhr, da konnte ich nicht folgen, aber als Jenny bei mir war, habe ich meinen Rhythmus wiedergefunden», erklärte Neff.
Binnen einer guten Runde konnte sie den Rückstand von 45 Sekunden gut machen und eine halbe Runde vor Schluss war sie an Ferrand Prevots Hinterrad. Die beiden langjährigen Kontrahentinnen sprinteten vor dem letzten Downhill und der Französin gelang es zuerst in die technische Passage zu gehen. Dadurch konnte Neff ihren Vorteil in diesem Bereich nicht ausspielen und die Zielgerade war für eine Attacke letztlich zu kurz.
«Es war extrem hart, aber nachdem ich so lange vorne war, wollte ich unbedingt gewinnen», erklärte Ferrand Prevot. Für die Französin war es nach vier Jahren (Windham 2015) Pause der vierte Weltcupsieg ihrer Karriere.
Neff wartet im Cross-Country weiter auf den ersten Sieg, übernahm aber die Weltcup-Führung weil Weltmeisterin Kate Courtney (USA), die nur 17. wurde.