Löwen (rad-net) - Elisa Balsamo hat sich selbst als «Überraschungssiegerin» des Straßenrennens der WM am vergangenen Samstag bezeichnet. Die Italienerin sprintete auf den letzten Metern des 157,7 Kilometer langen Rennens auf Platz eins und ließ damit die Niederländerin Marianne Vos und die Polin Katarzyna Niewiadoma hinter sich.
«Das war keine einfache Saison für mich», berichtete Balsamo am Samstag im Ziel. Die 23-Jährige hatte vor dem Straßenrennen in Flandern in diesem Jahr nur den GP Oetingen für sich entscheiden können, bevor sie bei ihrem großen Saisonziel, den Olympischen Spielen in Tokio, in der Mannschaftsverfolgung nur den vierten Platz erreicht hatte. «Ich habe viel für die Bahn trainiert und die Olympischen Spiele verliefen nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Als ich dann aus Tokio zurückkam, habe ich wirklich hart trainiert, nur für dieses große Ziel. Das ist meine Revanche für die Saison, deshalb bin ich sehr glücklich. [...] Für mich ist es einfach unglaublich, dieses Trikot zu tragen und ich bin überglücklich.»
Balsamo war das Rennen am Samstag ruhig angegangen. Statt es den großen Namen des Pelotons gleichzutun und viele Attacken an den insgesamt 19 Anstiegen zu starten, wartete die Italienerin auf den perfekten Zeitpunkt für ihren Angriff: «Der Sprint war etwas für mich. Ich musste es bis zum Schlusssprint schaffen und das war nicht einfach, aber am Ende hat meine Mannschaft einen großartigen Job gemacht. Wir waren bei jedem Angriff dabei und auch der Sprintzug war gut. Der letzte Kilometer war nicht einfach, aber ich mag diese Art von Sprints, die etwas bergauf führen. Ich wusste, dass ich warten musste und meinen Sprint nicht von zu langer Hand starten durfte.»
Der WM-Titel in der Elite ist für die 23-jährige Athletin nicht der erste Triumph. 2016 gewann die Fahrerin bereits das Regenbogentrikot im Straßenrennen bei den Juniorinnen sowie drei Titel auf der Bahn. Trotzdem erklärte Balsamo, den Titel in der Elite als bestes Ergebnis: «Ich denke, dass dieses Trikot ganz anders ist, denn das Juniorinnen-Trikot ist gut für dich, eine gute Motivation, weiter zu trainieren. Aber das hier ist das Elite-WM-Trikot, also ist es viel, viel, viel wichtiger und ja, es ist für immer.»
Schon am kommenden Samstag wird die frisch gebackene Straßenweltmeisterin ihr Regenbogentrikot zeigen, wenn sie am Start der Erstausgabe von Paris-Roubaix Femmes steht. Danach steht noch die Women's Tour für die Fahrerin an, bevor sie zur kommenden Saison von Valcar-Travel & Service zu Trek-Segafredo wechseln wird.