Die Rennfahrerinnen ließen die vorletzte Etappe ruhig angehen und es dauerte, bis sich eine erste Ausreißergruppe bilden konnte. Unter anderem gab es dann aber am Alto de Las Hoyas, dessen Gipfel rund 20 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde, einen Ausreißversuch von starken Fahrerinnen wie Fisher-Black und Uttrup Ludwig, der jedoch nur von kurzer Dauer war. Weitere Angriffe waren ebenfalls erfolglos.

Auf der Abfahrt versuchte die bis dahin Gesamtführende Elise Chabbey (Canyon-Sram), eine Sprintankunft zu verhindern, doch Teams SD Worx waren wachsam und ließen auch sie nicht wegfahren.

An dem rund einen Kilometer langen Schlussanstieg fiel das Feld auseinander und auch Chabbey bekam Probleme und musste reißen lassen. Stattdessen attackierte ihre Teamkollegin Niewiadoma bei noch 300 zu fahrenden Metern. Doch Uttrup Ludwig konnte noch an der Polin vorbeiziehen und sich ihren ersten Saisonsieg sichern.

Fisher-Black kam als Fünfte mit drei Sekunden Rückstand ins Ziel, doch das reichte der Neuseeländerin, um die Führung von Chabbey, die 33. mit 32 Sekunden Rückstand wurde, zu übernehmen. Die 20-Jährige liegt nun zeitgleich vor Auftaktsiegerin Grace Brown (BikeExchange) und zwei Sekunden vor Niewiadoma, die sich auf Rang drei verbesserte.

Die spanische Rundfahrt der UCI Women's WorldTour endet morgen mit einem 121,6 Kilometer langen Teilstück von Quintanar de la Sierra nach Lagunas de Neila. Bei der fast zwölf Kilometer langen und durchschnittlich 6,3 Prozent steilen Bergankunft dürfte es zu großen Abständen kommen und das Gesamtklassement könnte noch einmal komplett umgekrempelt werden. Die nur 1,60 Meter große Niamh Fisher-Back hat aber keine schlechten Chancen, ihre Führung zu verteidigen. Fahrerinnen wie Niewiadoma, Europameisterin Annemiek van Vleuten (Movistar) sowie ihre Teamkollegin und Weltmeisterin Anna van der Breggen liegen jedoch noch in Schlagweite.