Amsterdam (rad-net) - Seit September vergangenen Jahres sucht das Teammanagement von Boels-Dolmans nach einem neuen Hauptsponsor, nachdem die jetzigen Sponsoren, Boels Rental und Dolmans Landscaping, verkündet haben, sich aus dem Sport zurückzuziehen.
«Wir sind damit sehr beschäftigt, aber wir arbeiten hart daran. Wir hatten zwar einige Enttäuschungen, doch das war zu erwarten. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg», erzählte Teammanager und leitender Sportdirektor, Danny Stam «Cycling Weekly».
Das niederländische Frauen-Profiteam bereitet sich derzeitig auf seinen traditionellen Saisonstart in Europa vor, während die Saison bei der Santos Tour Down Under in Australien bereits am Wochenende gestartet ist. Trotz der Unsicherheit um den Fortbestand der Mannschaft nach dieser Saison, ist der Manager nicht beunruhigt: «Auch ohne Sponsor ist es wichtig, die Saison so gut wie möglich zu fahren. Wir haben dasselbe Budget und deshalb auch die normalen Trainingslager und die gleiche Saisonvorbereitung», berichtet Stam, der sich über den Fortbestand des Teams sehr sicher ist. Trotzdem sei ihm klar, dass Topfahrerinnen wie Anna van der Breggen oder Chantal Blaak keine Schwierigkeiten damit hätten ein neues Team zu finden, wenn auch zurzeit noch kein Grund zur Panik bestehe.
Danny Stam arbeitet seit 2013 mit der niederländischen Mannschaft und hat sie mithilfe von Boels und Dolmans von einem kleinen Verein zu einem der führenden Teams im Frauen-Radsport geführt. Nach den ersten Erfolgen 2014 durch Elizabeth Deignan, führte das Team durch Megan Guarnier und Anna van der Breggen die WorldTour-Rangliste der Frauen an. Seitdem stand der Kader für vier Jahre an der Spitze des Gesamtklassements. Selbst 2019 konnte das Team mit den Topmannschaften mithalten, wenngleich es weniger Rennen gewann.
Für Boels-Dolmans wird die Saison im Frühjahr entscheidend sein, da Erfolg nicht nur Sponsoren anlocken kann, sondern auch die Olympischen Spiele für die Mannschaftsziele ausschlaggebend sein werden. «Es ist immer eine schwierige Saison mit den Olympischen Spielen. Es ist außerdem schwierig zu planen, denn wir alle wissen, dass die Spiele eins der wichtigsten Rennen darstellen, also versuchen wir die Saison so zu planen, dass alle glücklich sind und die persönlichen Ziele erreichen können», erklärte Stam.
Insgesamt könne man sich aber auf den Frühling freuen, in dem besonders die ehemaligen Weltmeisterinnen Chantal Blaak und Anna van der Breggen und Europameisterin Amy Pieters die Hoffnungen der Mannschaft tragen werden, bevor sich die meisten Fahrerinnen auf die Olympischen Spiele in Tokio konzentrieren wollen - entweder auf der Straße oder der Bahn.