Münster (rad-net) - André Greipel hat auch zum Schluss der Saison die besten Beine: Der Sprinter vom Team Columbia hat sich im Massensprint den Sieg in der dritten Auflage des Sparkassen Münsterland Giro gesichert und dabei Erik Zabel bei seinem letzten Rennen in Deutschland auf Platz zwei verwiesen. Dritter wurde vor insgesamt mehr als 250.000 Zuschauern auf der 204,2 Kilometer langen Strecke Robert Förster vom Team Gerolsteiner. Für Förster war es bereits das dritte Top-Ergebnis in Münster. Der 30-Jährige feierte bereits zwei Siege bei der Fernfahrt Groningen-Münster.
„Ich weiß nicht, wenn ich gewusst hätte, dass Erik Zabel an meinem Hinterrad ist… Aber gut, hinten habe ich keine Augen und die Mannschaft hat hervorragend für mich gearbeitet“, entschuldigte sich Greipel fast für seinen Erfolg. Für Zabel ging an seinem Hochzeitstag die Rechnung aber auch so auf: „Ich brauchte ja noch Blumen und wo bekommt man die an einem Feiertag gegen sechs Uhr noch, also habe ich mir gedacht, auf dem Podium gibt‘s ja meist welche“, so der 38-Jährige, der zum Abschied von seinem Team ein überdimensionales Bild sowie von den Veranstaltern eine Heißfluftballonfahrt über Münster und das Münsterland bekam.
Emotional wurde der Zabel bei der Siegerehrung zuvor selber: „Ich möchte mich einfach für die vielen schönen Momente im Radsport bedanken, ich gehe als Freund des Radsports“, so Zabel mit feuchten Augen.
Das Rennen, das in diesem Jahr in Bocholt gestartet wurde und in weiten Teilen durch den Kreis Borken führte, war in diesem Jahr lange durch eine fünfköpfige Ausreißergruppe bestimmt, die maximal einen Vorsprung von rund sieben Minuten auf das Hauptfeld hatte. Trotzdem hatten Lars Wackernagel vom Team Sparkasse, Jacob Kodrub aus der Mannschaft Glud & Marstrand Horsens, Marcel Beima vom Team Rabobank Continental, Stefan Ganser vom Team Kuota-Senges und Christoph Schwerdt aus der Mannschaft Mapei Heizomat nie eine reelle Chance auf den Sieg. Knapp 40 Kilometer vor dem Ziel wurde die Gruppe nach langer Flucht wieder gestellt. Danach versuchten sich zwar noch verschiedene Fahrer in der Flucht, auf die drei mal zu fahrende 4,8 Kilometer lange Schlussrunde jagte das Feld jedoch schließlich gemeinsam.
Bereits in den frühen Morgenstunden waren rund 3500 Hobby-Radsportler in den Rennen um „Cup der WestLB“, den „Cup der Westfälischen Provinzial Versicherung“ und den „Cup der LBS“ auf die Strecken über 70, 110 und 140 Kilometer gegangen. Außerdem fanden in Münster und in zahlreichen Orten an der Strecke weitere Amateur- und Nachwuchsrennen statt. Allein im Zielort gingen bei den so genannten „Fette-Reifen-Rennen“ um den Kids-Cup der Sparkasse Münsterland-Ost rund 300 Kinder vor dem Schloss auf den Innenstadt-Kurs. „Mit diesen Ergebnissen können wir sehr zufrieden sein. Das dritte Rennen, die dritte Steigerung, es war ein absolut gelungener Tag“, so Frau Dr. Andrea Hanke, Sportdezernentin der Stadt Münster in ihrem Fazit.
Ähnlich zufrieden äußerte sich auch der Sieger: „Das war ein super Abschlussrennen für Deutschland und natürlich auch für mich. So ein Sieg, das ist der perfekte Einstieg in die Winterpause. Außerdem gibt es nicht so viele große Radrennen in Deutschland. Insofern ist das für mich definitiv ein großer Sieg. Es ist immer besonders schön, im eigenen Land zu gewinnen.“
Weiterhin keinen Sieg gab es dagegen für die Lokalmatadoren aus Münster. Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner landete auf Platz 36, Linus Gerdemann kam auf Platz 49 ins Ziel und Mitja Schlüter folgte auf dem 53. Platz.
Der Sparkassen Münsterland Giro.2009 findet ebenfalls am 3. Oktober statt. Gastgeber für den Start und den größten Teil der Strecke ist dann der Kreis Warendorf.