Hoogerheide (rad-net) - Die deutschen Crosser sind in WM-Fom. Angeführt von Zeitfahr-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel hat das Aufgebot des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) beim Cross in Hoogerheide den letzten Test vor den Weltmeisterschaften bestanden: Kupfernagel gewann, Pohl und Walsleben fuhren jeweils auf Platz vier. Beim Weltcup-Rennen „GP Adrie an der Poel“ unterstrich die 33-jährige aus Werder mit ihrem zweiten Weltcup-Sieg in Folge nochmals ihre Ambitionen für Meisterschaften im italienischen Treviso. Kupfernagel, die vor Wochenfrist bereits im französischen Lievin gewonnen hatte, setzte sich auf dem matschigen Kurs in den Niederlanden mit fast einer Minute Vorsprung vor der Französin Maryline Salvetat und Helen Wyman aus Großbritannien durch und gab sich danach selbstbewusst: „Ich bin heute in einer anderen Liga gefahren. Artistik war heute nicht gefragt. Das war heute ein reiner Kraftkurs mit sehr schwerem Boden, aber ich habe mich heute sehr gut gefühlt und hoffe, dass das noch eine Woche so bleibt.“
Einen erstklassigen Eindruck hinterließ auch Stephanie Pohl. Die 20-Jährige vom BRC Zugvogel Berlin platzierte sich noch vor Mirjam Melchers van Poppel und Daphny van den Brand auf Platz vier. Birgit Hollmann vom RC Kleinmachnow kämpfte sich in den Niederlanden auf Platz 14, Susanne Juranek wurde 18.
Auch im Rennen der U23 überzeugten die deutschen Starter auf dem Kurs wenige Kilometer nördlich von Antwerpen, wo im kommenden Jahr die Weltmeisterschaften stattfinden. Philipp Walsleben meldete sich nach überstandener Schlüsselbein-Fraktur rechtzeitig zu den Weltmeisterschaften zurück. Der 20-Jährige wurde beim Sieg des Top-Favoriten Niels Albert Vierter. Besonders wichtig dabei: „Ich hatte keine Schmerzen vom Knochen mehr“, so Walsleben. Optimal lief es trotzdem noch nicht: „Dafür gab es ein paar Muskelverspannungen. Aber ich habe mein Ziel erreicht, heute unter die ersten Fünf zu kommen.“ Dabei hatte Walsleben zwar schnell eingesehen, dass gegen Sieger Alpert nichts auszurichten war, aber trotzdem aktiv im Rennen mitgemischt. „Auf dem Kurs ging viel mit Windschatten und Taktik“, so Walsleben, der damit trotz zweier ausgelassener Rennen den Weltcup mit Rang acht abschließt.
Der Belgier Albert, der wie Walsleben beim Team Palmans Cras fährt, setzte sich direkt nach dem Start von der Konkurrenz ab. Zweiter wurde der Luxemburger Jempy Drucker, Platz drei ging an den Franzosen Aurélien Duval. Komplettiert wurde das erfolgreiche deutsche Abschneiden durch den Bielefelder Paul Voß. Er verpasste als Siebter nur knapp das Podium des Gesamtweltcus. Ole Quast fuhr in Hoogerheide auf Platz 17, Jannick-Joahnnes Tiedt wurde 19 und Marcel Meisen 30.
In der Elite war der 22-jährige niederländische Crossmeister Lars Boom eine Klasse für sich. Boom setzte sich in Hoogerheide vor Bart Wellens und Erwin Vervecken durch. Bereits in der ersten Runde übernahm Boom das Kommando. Der Weltcup-Führende und Vorjahressieger Sven Nys kam nur auf Platz zwölf. Als bester Deutscher landete Finn Heitmann, der in Hoogerheide im Vorjahr bei der U23 noch Zehnter geworden war, auf Platz 22. Für Johannes Sickmüller, Malte Urban und René Birkenfeld endete das Rennen auf den Plätzen 24, 31 und 38.
Für die deutschen Junioren brachte das letzte Rennen vor den Weltmeisterschaften ebenfalls gute Ergebnisse: Der Deutsche Vizemeister Josef Rauber vom RSC St. Wendel fuhr in der Nachwuchsklasse auf einen starken zehnten Platz und damit damit seine beste Weltcup-Platzierung dieser Saison ein. Max Walsleben vom RC Kleinmachnow holte Platz 14.
Hanka Kupfernagel
Stephanie Pohl
Philipp Walsleben
Paul Voß
Josef Rauber
Max Walsleben