Berlin (dpa) - Der ehemalige Nachwuchs-Radrennfahrer Markus Wilfurth hat den bereits suspendierten Rad-Bundestrainer Peter Weibel und den früheren Verbandsarzt Georg Huber von der Universitätsklinik Freiburg weit über den bisher bekannten Zeitraum hinaus mit Doping- Vorwürfen belastet.
Sowohl Huber als auch Weibel seien intern für ihre Doping-Vorliebe bekannt gewesen, und zwar mindestens bis zur Rad-WM 1999 in Verona, erklärte Wilfurth in der Juli-Ausgabe des Rad- Magazins «Tour». Damals war Wilfurth, der zwischen 1997 und 1999 zum Nationalkader gehörte, trotz einer überragenden Saison in die Reserve der U23-Nationalmannschaft degradiert worden. «Ich hatte mich immer eindeutig gegen Doping ausgesprochen. Auch wenn es dafür keinen Beleg gibt, habe ich noch heute das Gefühl, dass das mit ein Grund für Weibels Entscheidung war», sagte Wilfurth. Er habe erfahren, dass andere Nachwuchsfahrer von Weibel dazu ermutigt wurden, Hubers Doping-Künste zu nutzen.
Dem U23-Kader in Verona gehörten einige Fahrer an, die inzwischen bei Profi-Teams Karriere gemacht haben, darunter Matthias Kessler (Astana), Stephan Schreck (T-Mobile), und andere. Bisher hatten sich die Doping-Vorwürfe gegen den suspendierten U23-Trainer Weibel und Huber auf einen etwa ein Jahrzehnt zurückliegenden Zeitraum bezogen.