San Sebastian (dpa) - Der umstrittene spanische Radprofi Alejandro Valverde hat seine Ambitionen auf Olympia-Gold unterstrichen und kommt nach dem Sieg bei der 28. «Clasica» von San Sebastian als neuer ProTour-Spitzenreiter nach China.
«Ich will meine Spitzenform aus der Tour de France bis nach Peking mitnehmen», betonte Valverde nach seinem Heimsieg. Valverde setzte sich dabei im Sprint durch und verwies den Russen Alexander Kolobnew von CSC und den Italiener Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner auf die Plätze. Deutsche Profis spielten im Kampf um den Sieg keine Rolle, obwohl besonders Linus Gerdemann vom Team Columbia und Markus Fothen von Gerolsteiner sehr aktiv waren. Caisse d'Epargne, die Mannschaft des Siegers, war schon während des Rennverlaufs gut im Bild gewesen und hatte zwischenzeitlich alle acht Fahrer in einer großen Spitzengruppe mit 46 Profis. Insgesamt hatten 140 Fahrer die 239 Rennkilometer in Angriff genommen.
«Die Nähe zu Olympia hat viele animiert, sich in San Sebastian vorzubereiten», sagte Valverde, der als einer von fünf Spaniern beim olympischen Straßenrennen starten wird und sich nicht als einzige Option im Team sieht. Die Mannschaft habe große Möglichkeiten, unterstrich er: «Jeder der fünf ist fähig, eine Medaille jedweder Farbe zu holen.»
Der 28-Jährige gilt zumindest bei der Pro Tour nun als Favorit auf den Gesamtsieg, der ihm schon 2006 gelungen war. In diesem Jahr gewann er bereits die Murcia-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Dauphiné Libéré. Bei der diesjährigen Tour der France konnte Valverde, der im Zusammenhang mit dem spanischen Arzt Eufemiano Fuentes in Doping-Verdacht geraten war, die erste Etappe gewinnen und sich erstmals in seiner Karriere das Gelbe Trikot überstreifen.
In Paris fuhr er als Gesamt-Neunter über den Zielstrich. Vor einem Jahr war er bei der WM in Stuttgart zur «Persona non grata» erklärt worden, hatte seinen Start vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) aber eingeklagt. Sein Heimat-Verband ermittelt nicht gegen Valverde, obwohl es Indizien für eine Doping-Verstrickung gibt.