Paris (rad-net) - Mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung der Tour de France, ist für Richie Porte am Wochenende ein Traum in Erfüllung gegangen. Nach seiner andauernden Pechsträhne in den vergangenen Jahren, zu der auch schwere Stüze gehörten, gelang dem australischen Fahrer von Trek-Segafredo endlich der Sprung auf das Podium in Paris.
«Das ist ein absoluter Traum für mich. Ich habe als Kind die Tour vom anderen Ende der Welt gesehen und dabei Robbie McEwen, Cadel Evans und Brad McGee bewundert. Endlich selber das Podium zu erreichen, ist ein absolut unglaubliches Gefühl», freute sich Porte über seinen Erfolg. Die Tour sei das populärste Rennen und deswegen werde jeder Fahrer an seinen Erfolgen bei dieser Rundfahrt gemessen. «Ich habe zu meiner Frau gesagt, dass ich, wenn ich in Rente gehe, ein Foto von mir auf dem Podium in Paris haben will.»
Diesen Wunsch hat sich der Fahrer maßgeblich am Samstag erfüllt. Beim Zeitfahren der vorletzten Etappe katapultierte sich Porte mit einer Fahrzeit von 57:16 Minuten auf dem 36,2 Kilometer langen Rundkurs, auf den dritten Platz im Gesamtklassement. Damit stach der 35-Jährige seinen Kontrahenten Miguel Lopez (Astana) aus, der zu Beginn des Tages noch 1:39 Minuten Vorsprung auf Porte gehabt hatte.
«Es war ein guter Kampf zwischen Landa, Lopez und mir, aber in einem Zeitfahren wusste ich, dass ich sie schlagen könnte, obwohl man immer noch diese anhaltenden Zweifel im Hinterkopf hat. Ich hatte ein gutes Team um mich herum, und sie hatten wirklich Vertrauen in mich», berichtete Porte von seinem Kampf gegen die Uhr. Drei Kilometer vor der Ziellinie habe ihm sein Sportdirektor, Kim Andersen, dann gesagt, dass er es aufs Podium schaffen würde. «Das war ein sehr süßer Moment.»
Mit seinem wahr gewordenen Traum vom Podium in Paris, dankte Porte vor allem seiner Mannschaft, wobei er besonders seinen Edelhelfer Mads Pedersen hervorhob. Der Weltmeister habe beinahe mehr Vertrauen in Porte gehabt, als er selbst und dadurch unglaubliche Arbeit geleistet: «Er kam jeden Abend in mein Zimmer und hat gesagt: 'So werden wir das morgen machen. Du wirst meinem Rad folgen und alles wird gut.' Und das war es. Du kannst das nicht ohne eine Mannschaft schaffen.»
Neben seinem dritten Platz in Paris, konnte Porte auch die Geburt seines zweiten Kindes feiern, denn Anfang September war er Vater einer Tochter geworden. Auch den Teamgeist seiner Familie, insbesondere seiner Frau, stellte der Fahrer noch einmal heraus, denn für seine Frau habe es keine Debatte über eine Teilnahme Portes an der Tour gegeben. «Sie hat nur gesagt, dass ich hinfahren und mein Ding machen soll. Sie hat einfach die Bedingung gestellt, dass sie mich nicht am Ende des Pelotons sehen will, wenn sie den Fernseher einschaltet. [...] Ich kam also mit der Mission her, die Tour lohnenswert zu machen.»