München (dpa) - Tour-Debütant Marcus Burghardt befürchtet wegen der Doping-Affäre um seinen Mannschaftskameraden Patrik Sinkewitz gravierende Folgen für den Radsport.
«Vor allem mache ich mir Gedanken darüber, was das allgemein für den Radsport heißt, was das für Wellen schlägt, was das für den Nachwuchs bedeutet. Die Sponsoren werden darauf reagieren. (...) Radsport ist eine so schöne Sache, ich habe eine absolute Leidenschaft dafür. Und jetzt ist alles in Gefahr», sagte Burghardt in einem Interview mit dem «Münchner Merkur» und macht sich auch Sorgen um seinen Job als Profi.
Probleme erwartet er für das T-Mobile-Team. «Wir sind so in die Offensive gegangen mit dem ganzen Anti-Doping-Programm, haben das rausgeschrien. Wir haben so viel gemacht, um die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Und dann so was. Das ist das Schlimmste, was passieren konnte. Es ist klar, dass jetzt wieder alles in Frage gestellt wird», sagte Burghardt, der auch menschlich enttäuscht von seinem Zimmerkollegen ist.
«In seiner Situation habe ich auch Mitleid mit ihm. Er ist zuerst so schwer gestürzt. Und dann kam auch noch so eine Nachricht. Das ist nicht leicht für Patrik. Aber ich bin sicher auch enttäuscht von ihm», sagte der 24-Jährige und will mit dem Freund ein klärendes Gespräch suchen. «Es ist schon so, dass wir da ein Problem haben. Wir werden uns sicher unter vier Augen unterhalten müssen.»