Varese (dpa) - Die Dopingproben von 14 Rad-Profis, die während der vergangenen Tour de France auffällige Blutwerte aufwiesen, werden am 29. September noch einmal untersucht.
Ihre vorliegenden Proben werden im angesehenen Labor Chatenay-Malabry bei Paris nach einer neuen Methode auf Spuren des EPO-Nachfolge-Produktes CERA überprüft. Unter den 14 Verdächtigten sollen sich hochkarätige Namen befinden. Die italienische Sportzeitung «Gazzetta dello Sport» schrieb von einem bevorstehenden «Tsunami». Hans-Michael Holczer, der Manager des Gerolsteiner-Teams, für das Stefan Schumacher zwei Tour-Etappen gewann und Bernhard Kohl auf Rang drei landete, wiederholte in Varese seine Aussagen vom Juli: «Weder die Teamleitung, also ich, noch einer unserer Fahrer haben von den Kontrollbehörden einen Brief erhalten , in dem auf unregelmäßige Werte hingewiesen wurde.» Diese «Blauen Briefe» waren während der Tour an rund 15 Fahrer verschickt worden.
Während der Tour waren vier Fahrer positiv getestet und gesperrt worden. Darunter befand sich auch der italienische Superstar und zweifache Etappengewinner Riccardo Ricco, dem CERA eindeutig nachgewiesen wurde. Das Produkt zur Anreicherung roter Blutkörperchen galt in Fahrer-Kreisen als nicht-entdeckbar. Laut «Gazzetta» befinden sich zwei der 14 Verdächtigten im Fahrerfeld für das WM-Straßenrennen in Varese.