Schweinfurt (rad-net) - Bayerns Radsportler trauern um Albert Rinn, der am 22. März nach langer schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Rund 60 Jahre lang war der Schweinfurter als Rennfahrer, Funktionär und langjähriger Trainer des Bayerischen Landesverbahndes für den Radsport im Einsatz. Rinn hat den bis heute erfolgreichsten Abschnitt der bayerischen Radsport-Geschichte wesentlich mitgestaltet.
«Mit dem Radsport habe ich meine schönsten und interessanten Jahre erlebt, an die ich mich immer wieder gern erinnere», schwärmte Albert Rinn oft, der als 15-Jähriger 1950 in seiner Geburtststadt Gießen zum Radsport kam. Nach 13 erfolgreichen Rennjahren, darunter ein DM-Titel im Querfeldein, hängte Rinn 1962 seine Rennmaschine an den Nagel.
Danach war er im Bund Deutscher Radfahrer und Bayerischen Radsportverband als Betreuer, Honorar- und Landesverbandstrainer 24 Jahre erfolgreich im Einsatz. Beim RV 89 Schweinfurt war als Jugendleiter im Einsatz. Zugleich arbeitete Rinn als Betreuer der Straßen-Nationalmannschaft eng mit Bundestrainer Otto Ziege zusammen. Gerne erinnerte er sich an 1968, als er bei der 55. Tour de France als Assistent des deutschen Teamchefs Hans Preiskeit im Einsatz war. Ab 1969 engagierte Bayerns langjähriger Präsident Hans Bandele den bewährten Fachmann zunächst als Honorartrainer des Verbandes und ab 1974 fest als LV-Trainer. Unter seiner Regie gaben Bayerns Straßenamateure von 1975 bis 1985 bundesweit souverän den Ton an und holten mehrere Deutsche Meistertitel.
Besonders wichtig war ihm immer auch die weitere Arbeit an der Basis, vor allem die kontinuierliche Ausbildung von guten Trainern in den bayerischen Bezirken und Vereinen.
1997 nahm Albert Rinn «Abschied auf Raten», indem er nur noch als Co-Trainer beim Team Nürnberger den Sportlichen Leiter Udo Sprenger bis zum Jahr 2000 bei seiner Arbeit unterstützte.