Izu (rad-net) - Roger Kluge und Theo Reinhardt haben im Zweiermannschaftsfahren bei den Olympischen Spielen in Tokio eine Top-Ten-Platzierung erzielt. In einem hart umkämpften Rennen wurde das deutsche Duo bei einem Sieg der Dänen Lasse Norman Hansen/Michael Morkov Neunter. Derweil qualifizierte sich Emma Hinze fürs Sprint-Halbfinale, während Lea Sophie Friedrich ausschied.
Ein Sturz von Kluge nach gut 40 Kilometern kostete die Deutschen eine bessere Platzierung. Der Routinier hatte das Hinterrad eines Briten touchiert und war zu Fall gekommen. «Ich war froh, dass gerade alles verheilt war. Es geht mir aber nicht so schlimm wie nach der Tour», sagte Kluge. Damit verpasste der 35-jährige Kluge 13 Jahre nach Silber im Punktefahren in Peking seine zweite olympische Medaille. Zusammen mit Reinhardt hatte er in den vergangenen Jahren noch im Madison dominiert. Das Duo gewann 2018 und 2019 den WM-Titel und fuhr 2020 in Berlin zu WM-Bronze.
Das Zweiermannschaftsfahren der Männer war hart umkämpft und wurde schnell gefahren. Entsprechend hatte keine Mannschaft die Chance, einen Rundengewinn herauszufahren. Erst nach Rennhälfte schafften es die Franzosen Benjamin Thomas/Donavan Grondin, ein Loch zu reißen, aber umrunden konnten sie das Feld nicht. Dadurch sammelten sie aber eine Menge Punkte und machten viel Boden gut, was ihnen letztendlich die Bronzemedaille mit insgesamt 40 Punkten einbrachte. Ein Angriff der Belgier Kenny de Ketele/Robbe Ghys auf den letzten Runden verpuffte - auch, weil die führenden Dänen das Tempo im Feld machten.
Die Dänen sammelten derweil fleißig Punkte. In 14 von 20 Wertungssprints waren sie vorne mit dabei und kamen am Ende auf 43 Zähler, um sich damit vor Ethan Hayter/Matthew Walls aus Großbritannien durchzusetzen. Die Briten hatten genauso wie Frankreich 40 Punkte, wurden aber Zweiter, da sie im letzten Sprint besser platziert waren.
Hinze fuhr im Viertelfinale im Sprint der Damen, in dem sie auf die Niederländerin Shanne Braspennincx traf, zwei taktisch kluge Läufe. Die Weltmeisterin in der Disziplin konnte damit beide Rennen gegen die Keirin-Olympiasiegerin gewinnen und steht nun im Halbfinale. Friedrich scheiterte an der Ukrainerin Olena Starikova. Den ersten Viertelfinal-Lauf hatte sie im Fotofinish verloren, konnte aber mit dem Gewinn des zweiten Laufs ein drittes Entscheidungsrennen herbeiführen. Dort musste sie sich jedoch ebenfalls knapp Starikova geschlagen geben.
Das Sprint-Turnier wird morgen fortgesetzt. Im Halbfinale fährt Hinze nun gegen Kelsey Mitchell (Kanada). Das zweite Halbfinale bestreiten Starikova und Wai Sze Lee (Honkong). «Ich kämpfe einfach. Ich denke noch nicht an eine Medaille. Ich wollte erst einmal durchkommen. Das habe ich geschafft», sagte Hinze und sprach von einer wechselhaften Woche: «Im Teamsprint ging es gut los, im Keirin nicht so, jetzt geht es wieder. Ich wusste im Keirin nicht, was los ist.»
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