Innsbruck (rad-net) - Bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck (Österreich) hat es im Einzelzeitfahren der Frauen einen niederländischen Dreifachererfolg gegeben. Während Annemiek van Vleuten ihren Titel verteidigte, fuhren ihre beiden Landsfrauen Anna van der Breggen und Ellen van Dijk auf die Plätze zwei und drei.
Im Ziel lag zunächst die Kanadierin Leah Kirchmann in Führung, ehe Ellen van Dijk ihre Zeit um 1,6 Sekunden unterbot, nachdem sie an der Zwischenzeit aber schon sechs Sekunden vor Kirchmann gelegen hatte. Doch die ehemalige Zeitfahr-Weltmeisterin blieb nicht lange an der Spitze des Tableaus, denn Van der Breggen war nochmal 56 Sekunden schneller und setzte sich an die Spitze. Aber als kurz danach Van Vleuten die Zwischenzeit erreichte und dort nochmal 19 Sekunden schneller war, war eigentlich klar, dass sie ihren Titel würde verteidigen können. Im Ziel hatte sie schließlich 28 Sekunden Vorsprung auf Van der Breggen.
«Ich freue mich sehr. Natürlich hatte ich etwas Druck, aber das hatte ich letztes Jahr auch. Es war also kein großer Unterschied. Wenn man ins Rennen geht, will man das Trikot natürlich gewinnen, vor allem da ich bereits weiß, wie toll es ist, in diesem wunderschönen Trikot zu fahren», so Van Vleuten. «Das harte an diesem Zeitfahren war nicht, dass es berghoch ging, sondern dass man sich selbst in den Abfahrten nicht erholen konnte. Dort musste man weiterfahren, sonst hätte man Zeit verloren. Im zweiten Teil habe ich schon etwas Probleme bekommen, konnte aber dennoch ein super Zeitfahren fahren.»
Die beiden deutschen Starterinnen Lisa Brennauer und Trixi Worrack belegten die Plätze 14 und 15 und wiesen 2:48 beziehungsweise 3:02 Minuten Rückstand zur alten und neuen Weltmeisterin auf.
«Ich bin enttäuscht über die Platzierung, aber ich kann keinen Punkt benennen, an der ich das Rennen verloren hätte. Ich habe eigentlich kontinuierlich an Zeit eingebüßt. Es herrschte Rückenwind und ich fuhr einen dicken Gang, aber ich konnte den Druck auf der Flachen nicht aufs Pedal bringen, wo ich es mir gewünscht hätte. Am Berg bin ich schon ans Limit gegangen. Jetzt müssen wir analysieren, woran es lag. Aber zunächst steht das Straßenrennen am Samstag im Fokus», so Brennauer. Worrack sagte: «Ich hatte mir einen Platz unter den ersten Zehn gewünscht, aber nach dem Rennen am Sonntag schnell gemerkt, dass mir die Kraft in den Beinen fehlte. Ich konnte nicht die erforderlichen Wattzahlen treten. Van Vleuten hat das Mannschaftszeitfahren weggelassen. Das war für mich keine Option. Das war mein wichtigstes Rennen, und da haben wir den Titel geholt.»