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Sein größter Triumph: Bradley Wiggins gewinnt 2012 als erster Brite die Tour de France. Foto: Archiv/Nicolas Bouvy
13.04.2015 12:19
Nach Roubaix - Wiggins kehrt der Straße den Rücken und konzentriert sich auf Rio

Roubaix (rad-net) - Der Sieg von John Degenkolb (Giant-Alpecin) überstrahlt bei der 113. Ausgabe von Paris-Roubaix fast alles, doch der Abschied eines Mannes sollte dabei nicht untergehen. Sir Bradley Wiggins fuhr sein letztes Rennen für das britische Team Sky und wechselt nun endgültig von der Straße auf die Bahn, um den großen Traum von olympischen Gold in Rio 2016 zu erfüllen.

Auf der Homepage seines, jetzt ehemaligen, Arbeitgebers Sky, lobte Wiggins Degenkolb als würdigen Sieger, wenngleich er natürlich gerne mit einem eigenen Sieg abgetreten wäre.

«John war ein verdienter Sieger, auch wenn es kein typisches Paris-Roubaix war. Es wurde viel taktiert bis zum Ende und es wurde sich oft nach dem anderen umgeschaut vor dem Sprint», so der erste britische Tour de France-Sieger, der die Frankreich Rundfahrt 2012 gewonnen hatte.

Angesprochen auf sein Karriereende antwortete der 34-Jährige: «Ich bin glücklich. Noch einmal ein Fahrer für die Klassiker zu werden, war wie ein neuer Job in den vergangenen zwei Jahren. Es war ein Hobby angetrieben von meiner Leidenschaft. Vor dem Rennen habe ich wirklich versucht nicht daran zu denken, dass es mein letztes Rennen für Team Sky ist. Sehr viele Fahrer kamen zu mir und wünschten mir viel Glück und das war wirklich schön. All die Fahrer mit denen man sich die ganzen Jahren harte Kämpfe geliefert habe, mit denen ich noch nie gesprochen habe, kamen zu mir und gratulierten mir zu meiner Karriere. Es wirklich hart, dabei nicht zu emotional zu werden, aber ich habe das ganz gut hinbekommen.»

Der Brite wird nun zu seinem Team WIGGINS wechseln und sich auf die Bahn konzentrieren. Er hatte das Team, in dem einige britische Bahn-Talente fahren, 2014 selbst gegründet, mit dem Ziel, die bestmögliche Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 zu gewährleisten. Die Mannschaft hat von dem Weltradsportverband UCI die Continental-Lizenz erhalten, so dass Wiggins und seine acht Teammitglieder bei diversen UCI-Rennen antreten können.

Bei der «Tour de Yorkshire» am Anfang des kommenden Monats wird «Wiggo», so der Spitzname von Wiggins, erstmals das schwarz-hellblaue Trikot von Sky gegen das blau-rote Jersey von WIGGINS tauschen. Eine Ausnahmeregelung der UCI machte den Wechsel innerhalb der Saison möglich.

Der im belgischen Gent geborene Brite hat für seine Mannschaft ausschließlich Landsleute verpflichtet.

Steven Burke (27) ist als Verfolgungs-Olympiasieger von 2012 und Weltmeister, der bekannteste Name auf der Liste. Andrew Tennant (27) wurde in den Junioren ebenfalls Verfolgungs-Weltmeister. Mark Christian (24), Jonathan Dibben (21), Owain Doull (21), Michael Thompson (20), Daniel Patten (28) sind sowohl auf der Straße, als auch auf der Bahn zu Hause.

Lediglich Iain Paton (20), der schottische Cross-Meister und Absolvent des Mountainbike-Programms des britischen Verbands, sticht ein wenig heraus.

Sportlicher Leiter des Teams wird Simon Cope, der vormals beim Damenteam Wiggle-Honda und Madison-Genesis in gleicher Position angestellt war.

Bradley Wiggins kehrt der Straße den Rücken

Degenkolb erster deutscher Roubaix-Sieger seit 1896


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