Nach den Eliminator-Sprints vom Samstag (s.u.) brachten die Cross-Country-Rennen am Sonntag die letzten Entscheidungen der Serie 2017. Aufgestellt wurde nach den eingefahrenen Sprintergebnissen am Vortag. Der 2,9 Kilometer lange und mit 60 Höhenmetern gespickte Renn-Kurs ließ den Fahrer kaum eine Möglichkeit sich zu erholen. Die vielen und auch schwierigen Singletrails erforderten höchste Konzentration. Und kaum war man unten angekommen, ging es auch schon wieder den nächsten Anstieg hinauf.

Für die Mädchen der U15 galt es einen verkürzten Startloop und zwei Runden zu bewältigen. Durch den Startloop führte die Laichingerin Kaya Pfau gemeinsam mit Alexa Fuchs (SV Reudern) und Ellen Noelle Sansonnens (Warmbronn) das Rennen an.
Schon zu Beginn der ersten Runde startete Fuchs ihren ersten Angriff und ging in Führung. «Ich wollte unbedingt vorne fahren, falls wir auf das U-17-Feld auffahren, damit ich dann gut überholen kann», erläutert die Römersteinerin. Während Fuchs ihren Vorsprung weiter ausbaute, schob sich Sansonnens an der Deutschen Meisterin vorbei und fuhr von da an auf Rang zwei. «Ich hatte nicht den besten Start. Aber meine Beine haben sich dann immer besser angefühlt und so wollte ich mich immer weiter nach vorn arbeiten», gab die Warmbronnerin im Ziel zu Protokoll.

So schienen die ersten drei Plätze vergeben zu sein. Falsch gedacht. Ein kleiner Fehler von Fuchs in der kniffligsten Abfahrt des Kurses führte zu einem kapitalen Sturz. Während sie sich aufrappelte, ihren Lenker wieder ausrichtete und sicherstellte, dass sie überhaupt noch weiterfahren konnte, nutzte Sansonnens die Chance und zog vorbei. Danach klaffte zwischen den beiden eine konstante Lücke. Die Warmbronnerin fuhr mit einem Vorsprung von 10 Sekunden vor Fuchs freudestrahlend über ihren ersten Sieg in der NWS ins Ziel. «Ich wollte unbedingt unter die Top drei, da ich die Punkte für die Gesamtwertung brauchte. Ich hätte aber nicht erwartet, dass es für den ersten Platz reicht», kommentiert die Siegerin im Ziel. Kaya Pfau, die ihren dritten Platz bis ins Ziel halten konnte, sicherte sich die Gesamtwertung vor Alexa Fuchs und Finja Lipp (SG Rheinfelden).

U17 Damen: Emma Eydt erneut souverän
Emma Eydt, die am Samstag Protokoll gab, dass sie auf einen Doppelsieg an diesem Wochenende hoffe, konnte das Rennen der U17-Damen von Beginn an dominieren. Auf den vier Runden konnte sie ihren Vorsprung kontinuierlich bis auf 1:13 Minuten ausbauen. Während sie an einsamer Spitze ihr Rennen durchzog, tat sich eine Menge um die Plätze zwei und drei.
Die amtierende deutsche Meisterin Franka Durst (Gonso Simpson Racing-Team), schob sich in der dritten Runde vorbei an Sunny Angelina Gschwender (RV Edelweiss), die sich bis dato auf Rang zwei befand. Durst drückte weiterhin aufs Gas und konnte Gschwender um einiges distanzieren. Für die auf Rang vier liegende Kira Böhm (SV Reudern) schien der dritte Rang außer Reichweite zu sein, zumal sie durch einen Sturz einige Sekunden eingebüßt hatte. Doch dann profitierte sie von der Reifenpanne bei Gschwender, die sich die Fahrerin vom RV Edelweiss in der letzten Runde zuzog. Böhm übernahm Position drei und rollte hinter der Albstädterin als Dritte über die Ziellinie. Abgeschlagen und sichtlich enttäuscht kämpfte sich Gschwender mit ihrem technischen Dilemma ins Ziel, zeigte sich aber auch zufrieden, ihren vierten Rang verteidigt zu haben.

U15 Schüler: Stephan Mayer holt Gesamtwertung
Robin Bischler dominierte die U-15-männlich Kategorie- Mit einem souveränen Start-Zielsieg holte sich Bischler seine fehlenden Punkte, um sich in der Gesamtwertung vorbei an Benjamin Krüger (Niederstaufen) noch auf Rang drei zu schieben.
«Ich wollte von Anfang an vorne mitfahren, aber noch im Windschatten bleiben. Dann ist der vor mir gleich gestürzt und ich war alleine», erläutert Bischler, der von dort an seinen Vorsprung kontinuierlich ausbaute. Bischlers Verfolger Benjamin Krüger und sein Teamkollege Stephan Mayer duellierten sich um Platz zwei. «In der letzten Runde hat mich der Stephan dann attackiert und ich konnte nicht mitgehen», erklärt der Deutsche Schülermeister erfreut über seinen dritten Rang. Der Gederner Thorben Jost besteigt mit seinem sechsten Platz den zweiten Podestplatz in der Gesamtwertung hinter Stephan Mayer, der überglücklich das oberste Treppchen erklimmt.

U17: Dritter Saisonsieg für Noah Neff
In der U-17-Kategorie zeigte sich Noah Neff (TURA Untermünkheim) mit seinem zweiten Platz im Sprint am Vortag nicht zufrieden. «Ich will aber morgen auf jeden Fall wieder um den Sieg mitfahren», verriet der Deutsche U17 Meister am Vortag. So kam es dann auch. Bereits im Startloop übernahm er gemeinsam mit dem jahrgangsjüngeren Louis Kauss die Führung. Der Gewinner vom Vortag, Maximilian Krüger (TSV Niedersausen) und Lars Kämmlein (jb BRUNEX Felt Team) waren in der ersten Runde noch mit von der Partie. Doch schon bald zog sich die Führungsgruppe auseinander und Neff übernahm die alleinige Führung. Louis Krauss der bis dato auf Platz zwei fuhr, kommentierte: «Ich bin am Start so richtig gut weggekommen und hab dann versucht bei Noah dran zu bleiben». Doch der Untermünkheimer ließ keine Gnade walten. Er hielt das Tempo hoch und konnte seinen Verfolger distanzieren. Während Neff stur seine Runden drehte, bekam der Neckartenzlinger von seinem ehemaligen Vereinskollegen Ben Grupp (SV Reudern) Gesellschaft. «Ich hab den Ben immer hinter mir gesehen, hätte aber nicht gedacht, dass er noch ran kommt», erzählt Krauss offensichtlich überrascht von Grupps Leistung. Doch so kam es dann doch. Grupp zog in der letzten von fünf Runden vorbei an Louis Krauss und kam am Ende sogar dem Führenden Noah Neff gefährlich nahe. Doch dieser wusste seine Führungsposition zu verteidigen und brachte den Sieg sicher nach Hause. Grupp, der offensichtlich selbst überrascht von seiner Form war, meinte: «Ich habe mal so an die Top fünf gedacht. Schon alleine wegen meinem schlechten Startplatz von gestern. Doch dann lief es so gut und bin dann einfach an allen vorbei» , bringt der Reuderner überglücklich hervor.
Auch wenn er seinen zweiten Rang nicht zu halten vermochte, kann Krauss sein Glück um den dritten Rang kaum fassen. «Es ist einfach nur geil», so Krauss, der sich nun auch noch hinter dem Tagessieger den dritten Platz in der Gesamtwertung sichern konnte. Um den Gesamtsieg konnte jedoch heute keiner fahren. Dieser war dem Saarländer Markus Eydt (RV Queidersbach) auch ohne einen Start am heutigen Tagen vorbehalten. Enttäuscht darüber, im Wettkampf passen zu müssen, nahm er jedoch strahlend seine Goldmedaille entgegen.

Eliminator Sprint: Maximilian Krüger nutzt die Gunst der Stunde
Der großzügig abgesteckte Sprint-Kurs ließ am Samstag einen fairen Wettkampf zu. Auf 450 Metern und einem kurvigen Wiesenanstieg boten sich zahlreiche Überholmöglichkeiten. Emma Eydt, die schon vor den Wettkämpfen in Schwarzenberg den Gesamtsieg in der Tasche hatte, bestätigte ihre herausragende Form mit einem souveränen Sieg. Ihr Bruder Markus Eydt, der ebenfalls hochgehandelter Kandidat für das Podest war, konnte krankheitsbedingt nicht antreten. Der hartnäckige Schnupfen wird ihm die Teilnahme am morgigen CC-Rennen ebenfalls verwehren.

Im Wettkampf der weiblichen U15 war es die Römersteinerin Alexa Fuchs (SV Reudern), die in der Quali als auch in den heats dominierte. Angefangen mit der besten Einzelzeit gewann sie alle folgenden Läufe. «Ich wusste, dass ich vorne mitfahren kann, hätte jedoch nicht mit dem Sieg gerechnet». Umso mehr freut sich die junge Nachwuchsfahrerin über ihre erste Goldmedaille in diesem Jahr. Direkt hinter ihr platzierte sich die Slalomgewinnerin von Hausach: Finja Lipp vom SG Rheinfelden. Die Drittschnellste in den Zeitläufen arbeitete sich mit konstanter Leistung ins Finale vor. Eher überraschend kam der beeindruckende Auftritt der jahrgangsjüngeren Finnja Schmid. Die bislang eher unauffällige U15-Fahrerin aus dem Bike Junior-Team lieferte sich packende Duelle und schaffte es sogar bis ins Finale, wo sie sich auf dem dritten Rang positionieren konnte. Überglücklich nahm sie die Bronzemedaille entgegen.
Die Deutsche Meisterin Kaya Pfau hatte weniger Glück, sie schied im Halbfinale aus und wurde Fünfte.

Enger ging es da bei den Jungs der U15 zu. Der Hausacher Stephan Mayer und sein Teamkollege Robin Bischler bewiesen ihre starke Sprintfähigkeit in den Heats. Die ersten zwei Plätze schienen gesetzt zu sein. Mayer jagte mit Bischler im Schlepptau den finalen Wiesenhang hinab dem Ziel entgegen. Wie aus dem Nichts schoss plötzlich das gelbe Trikot des Lokalmatadors Gregor Wiegleb auf das Schwarzwälder Führungsduo zu. Mit diesem Überraschungsangriff verwies er den verdutzten Robin Bischler auf Rang drei. Zu spät allerdings kam Wieglebs Vorstoß für Stephan Mayer, der im Zielsprint seine Führungsposition behaupten konnte. «Mein Ziel war es, ins Finale zu kommen», erklärt der Hausacher überglücklich. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinnen kann, aber die Leistung hat halt einfach gepasst und ich freue mich riesig über meine Platzierung», sprudelt es aus ihm heraus. Der Gesamtwertungsführende und Zeitschnellste in der Qualifikation, Thorben Jost (HWG Gedern), verpasste das Große Finale nur knapp und wird Fünfter.

U17: Krüger und Eydt
«Ich hab nicht damit gerechnet, gleich am Anfang die schnellste Zeit zu fahren», erläutert der Niederstaufener Maximilian Krüger. So ging er mit der Startnummer eins an den Lenker geheftet ins Achtelfinale. Und siehe da: Seine Hoffnung, ins Finale einzuziehen, werden wahr. Krüger gewinnt alle folgenden Heats und steht letzten Endes mit dem deutschen Meister Noah Neff (Untermünkheim), Lars Kämmlein (jb BUNEX Felt Team) und Leon Sebralla (TV Birkenfeld Radpiraten) an der Startlinie. Ein kleiner Patzer bei Neffs Start und schon lag Krüger in Führung. „Im Wiesenanstieg hatte ich kurz Angst, dass mich Noah noch vor der Kurve überholt. Es hat dann aber doch noch gereicht», freut er sich über den ersten Rang der Nachwuchssichtungs-Saison.
Noah Neff dagegen gibt zu Protokoll: «Ich bin schon etwas unzufrieden mit meinem zweiten Platz. Ich hätte gerne gewonnen. Maxi ist heute aber auch einfach saustark gefahren», gibt Neff zu. «Ich werde es dann morgen im CC-Rennen nochmal versuchen», erzählt der Untertürkheimer zuversichtlich. Offensichtlich zufrieden zeigte sich der sprintstarke Lars Kämmlein mit seinem dritten Rang. Dies ist seine beste Platzierung der NWS in diesem Jahr.

Bei den U-17 Damen galt Emma Eydt (RV Queidersbach) als führende der Gesamtwertung schon von vorn herein als Favoritin für die Goldmedaille. Diesen konnte ihr auch keiner streitig machen. «Ich wollte gewinnen und war mir auch schon sicher, dass, wenn alles glatt läuft, das auch klappt», zeigte sich Eydt zuversichtlich. So kam es dann auch. Wie auch Maximilian Krüger und Alexa Fuchs gewann sie ihren Einzelsprint und jeden Heat. Eydt Finallauf schließlich komplettierten Lina Riesterer vom Lexware Mountainbike Team, die deutsche Meisterin aus dem vergangenen Jahr, Sunny Angelina Gschwender und Kira Böhm vom SV Reudern. Emma Eydt, die älteste aus diesem heat machte Nägel mit Köpfen und fuhr gefolgt von Lina Riesterer und Kira Böhm unangefochten ihren Sieg nach Hause.

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