Chies d'Alpago (rad-net) - Max Brandl aus Lohr am Main hat im Junioren-Rennen der MTB-Europameisterschaft in Chies d'Alpago in Italien die Bronze-Medaille gewonnen. 2:33 Minuten hinter Weltmeister Simon Andreassen aus Dänemark (1:22:10) und 1:40 Minuten nach dem Franzosen Antoine Philipp erreichte der Deutsche Meister das Ziel und sicherte dem BDR nach Gold im Team die zweite Medaille.
Nachdem aus dem BDR-Hotel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag 20 Räder gestohlen wurden, waren die deutschen Junioren nicht auf ihren eigenen Sportgeräten unterwegs. Das spürte auch Max Brandl: «Es war einfach nicht mein Rad, das Setup hat minimal nicht gestimmt.» Vor allem die Sitzposition sei nicht optimal gewesen. «Dadurch habe ich mich nach eineinhalb Runden in ein Loch gefahren und musste mich erst mal erholen», so Brandl.
Weltmeister Simon Andreassen drehte nach der Startrunde auf und fuhr dem Rest auf und davon. Antoine Philipp folgte und Max Brandl musste den Tschechen Matej Prudek passieren lassen. «Dann habe ich mich wieder zusammen genommen und habe Druck aufs Pedal gebracht», erzählte Brandl. Er überholte Prudek in der zweiten kompletten Runde wieder und vergrößerte den Abstand danach immer weiter. Nach vorne war aber nichts mehr zu machen.
«Vorne mitzufahren, war heute nicht drin. Aber unter diesen Umständen ist die Bronze-Medaille ein riesen Erfolg», meinte Max Brandl.
Zu Beginn war auch noch sein Lexware-Teamkollege Lars Koch in der Spitzengruppe. Doch dem Furtwangener riss in der zweiten Runde das Schaltwerk. Das bedeutete das für ihn das Aus. Mit Robin Hofmann (Haibike-KMC) aus Lohr am Main auf Rang acht (+4:22) und dem überraschend starken Simon Schneller aus Oberlengenhardt auf Platz zehn (+5:27) fuhren aber noch zwei weitere Deutsche in die Top Ten.
Auch Hofmann klagte über ein Handicap, ausgelöst vom Räder-Diebstahl. «Ich bin diese Reifen noch nie gefahren und im Matsch nicht zurecht gekommen. In der Kombination mit dem schweren Bike und der schweren Runde war das nichts für mich. Ich bin aber zufrieden am Ende in den Top-Ten zu sein», so Hofmann.
Simon Schneller erwischte aus einer schlechten Position heraus einen super Start, fuhr sich von Position 15 immer weiter nach vorne und hatte als Siebter in Runde drei Platz vier im Blick. Doch dann musste er etwas zurückschrauben. In der letzten Runde wurde er noch von Hofmann passiert, war aber «überglücklich» über sein Resultat. «Vielen Dank auch an meinen Teamkollegen Pirmin Sigel, der mir sein Rad zur Verfügung gestellt hat. Das hat super gepasst», so Schneller. «Glückwunsch auch an Robin und Max.»
Niklas Schehl (Braunsbach) fiel in der Schlussphase mit Krämpfen noch aus den Top 15 heraus und wurde schließlich 32. (+15:37).
Bundestrainer Marc Schäfer zeigte sich mit seiner Truppe auch zufrieden. «Sie haben aus der Situation mit den geklauten Rädern das Beste gemacht. Alle haben sich prima verkauft, toll dass es für eine Medaille gereicht hat», so Schäfer gegenüber rad-net.