Haiming (rad-net) - Maxime Marotte konnte beim Ötztaler MTB-Festival in Haiming (UCI HC/Österreich) seinen Vorjahressieg nicht wiederholen. Der Franzose scheiterte im Sprint hauchdünn an seinem Landsmann Stephane Tempier. Dritter wurde Florian Vogel, 50 Sekunden zurück. Der Deutsche Vize-Meister Georg Egger hielt bis zur letzten Runde einen Platz in den Top-Ten, wurde am Ende aber nur 17.
Stephane Tempier (Bianchi-Countervail) und Maxime Marotte (Cannondale Factory Racing) drückten dem Rennen spätestens ab der dritten Runde ihren Stempel auf. Da entstand eine 30 Sekunden große Lücke zu einer Verfolgergruppe bis Rang acht, in der auch Georg Egger zu finden war. Vize-Weltmeister Gerhard Kerschbaumer (Torpado-Ursus) war zwischenzeitlich zurückgefallen, kam später aber wieder zurück in die Gruppe.
Der Vorsprung der beiden Franzosen wuchs an und in der Schlussrunde machten sie den Sieg unter sich aus. Die beiden Gleichaltrigen, die bereits 2004 bei der Junioren-WM gemeinsam mit Silber und Bronze dekoriert auf dem Podest gestanden hatten, gaben sich keinen Meter Preis. Tempier war der Glücklichere, 0,1 Sekunden wies die Zeitmessung als Unterschied aus.
Florian Vogel (KMC Ekoi Orbea), der Haiming auch schon mal gewonnen hat, setzte aus der Verfolgergruppe durch und verwies Kerschbaumer (+1:08) auf Rang vier. Ondrej Cink (Kross Racing) wurde Fünfter (+1:38).
Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) bekam in der sechsten von sieben Runden Probleme. Sein Vorhaben defensiv ins Rennen zu gehen, hatte er gleich über Bord geworfen, «weil es gut lief und die Gruppe ganz gut stand», wie er sagte. Dass er in den vergangenen Wochen mit seiner Bachelorarbeit gut zu tun hatte, mag eine Rolle gespielt haben, dass er am Schluss stark abbaute. «Ich habe in der vorletzten Runde gemerkt, dass es problematisch wird. Ich weiß auch nicht, aber ein wenig die Befürchtung hatte ich schon, dass es nicht so gut wird. Irgendwas hat am Ende gefehlt», so Egger, der schließlich als 17. (+5:03) das Ziel passierte.
Martin Gluth (Superior XC) wurde 21 Sekunden dahinter 18. und war damit «super zufrieden». Das hing damit zusammen, dass er im Trainingslager auf Gran Canaria krank geworden war, woraus zehn Tage Pause resultierten. Er kam aus einer hinteren Startposition nicht ganz so gut ins Rennen, machte dann aber sukzessive Plätze gut. «Ich denke, es war ein gutes Rennen. Ich habe gemerkt, wo das Limit ist und ein gutes Gas gefunden», meinte Gluth.
Luca Schwarzbauer (Lexware) wurde 27. (+9:45). Er hatte das Pech, dass ihm Ende der zweiten Runde die Kette riss. «Eigentlich ist es gut gelaufen, deshalb bin ich auch zu Ende gefahren», so der Nürtinger, der bis zur Tech-Zone eine längere Laufpassage in Kauf nehmen musste.