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Julien Absalon will erneut in Heubach gewinnen. Foto: Archiv/Maxime Schmid
18.06.2016 10:50
MTB-Bundesliga beim Bike the Rock: Wer kann Absalon und Dahle-Flesjaa schlagen?

Heubach (rad-net) - In Heubach liegen die Zutaten bereit für ein weiteres spektakuläres Mountainbike-Wochenende. Das prominente Starterfeld der zweiten Runde der KMC MTB-Bundesliga am Sonntag wird angeführt von den Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Julien Absalon. Die deutschen Hoffnungen ruhen beim 16. Bike the Rock powered by KMC auf Adelheid Morath, Elisabeth Brandau und Moritz Milatz.

Die Franzosen Julien Absalon (BMC Racing), Maxime Marotte und Victor Koretzky (BH-Sr Suntour-KMC) gilt es am Sonntag zu schlagen, wenn man bei der schon legendär stimmungsvollen Bike the Rock-Siegerehrung auf dem Podest stehen will. Das ist allerdings äußert schwer, denn das Trio besetzte auch beim Weltcup in La Bresse das Treppchen in dieser Reihenfolge.

Absalon hat seinen dritten Sieg beim Bike the Rock im Auge. Damit würde er sich vollends zum König des kultigen Festivals erheben, denn das hat bei den Herren noch niemand geschafft. «Ich freue mich immer in Heubach zu fahren, weil mir die Strecke so gefällt», sagt Absalon. Und wenn einem wie dem 31-fachen Weltcup-Sieger und fünffachen Weltmeister eine Strecke gefällt, dann ist er kaum zu schlagen.

Außer vielleicht von einem, der das ebenso liebt und die Kapazität dazu hat. Der Schweizer Florian Vogel (Focus XC) ist so einer. Er steht auch bei zwei Siegen und er geht als Titelverteidiger ins Rennen. Sein Schweizer Landsmann Lars Forster, Teamkollege von Absalon, hat sich in dieser Saison zum Weltklasse-Fahrer aufgeschwungen. Er hat 2015 in Heubach auch gewonnen. Zwar «nur» in der U23, doch das zeigt, dass er mit einem solch speziellen Terrain wie in Heubach was anfangen kann.

Das kann ganz bestimmt auch Ondrej Cink (Multivan-Merida). Den WM-Dritten darf man als Podiums-Kandidat auch auf der Rechnung haben. Sein Teamkollege Thomas Litscher aus der Schweiz ist zwar im Aufwärtstrend, doch lange Anstiege sind nicht sein Lieblings-Spielplatz. Das gilt eher für den Spanier Pablo Rodriguez (MMR), einen jungen, aufstrebenden Fahrer, der seinem Landsmann, dem Publikumsliebling José Hermida (Multivan-Merida), energisch auf die Pelle rückt.

Aus deutscher Sicht muss man vor allem auf Moritz Milatz (Kreidler Werksteam) setzen. Und das war in den vergangenen Jahren nie ein Fehler. Der Freiburger hat eine tolle Serie zu verteidigen, denn seit 2008 war der fünffache Deutsche Meister in Heubach immer in den Top Fünf. «Heubach war schon immer mein Rennen», sagt Milatz und betont das vorletzte Wort. «Die Serie würde ich ungern abbrechen lassen. Es wird ganz schön schwer, weil es so gut besetzt ist. Aber das habe ich vor dem Bike the Rock immer gedacht.» Er reist am Samstag direkt aus dem Höhentrainingslager in Livigno an den Ostalb-Rand. Vielleicht platzt nach einem etwas missratenen Frühjahr bei Milatz ja in seinem Lieblingsrennen der Knoten.

Darauf hofft auch Markus Schulte-Lünzum (Focus XC). Dem Ex-Meister kommt der lange, steile Anstieg allerdings nicht so entgegen, genauso wenig wie dem Neuffener Christian Pfäffle (Stevens MTB Racing). Der wiederum konnte für seine Verhältnisse in diesem Jahr schon überzeugen.

Damen: Deutsches Damen-Trio mit unterschiedlichen Ambitionen
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) hat in die Annalen des Bike the Rock bereits geschrieben, wofür die Herren Absalon und Vogel die Feder noch nass machen müssen. Die Norwegerin ist nicht nur Rekord-Weltcupsiegerin, sondern mit vier Siegen auch die ungekrönte Queen des Heubacher MTB-Festivals. Wie viele andere auch, bereitet sich Dahle-Flesjaa derzeit im italienischen Livigno auf die Weltmeisterschaften vor, die nur zwei Wochen nach dem Bike the Rock im tschechischen Nove Mesto stattfinden.

Wer könnte den fünften Sieg der 43-jährigen MTB-Legende verhindern? Die Mexikanerin Daniela Campuzano, die vorigen Sonntag ein Rennen in Tschechien gewann und in der Weltrangliste die Nummer 16 ist? Oder doch Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC)? Die Freiburgerin war zu Wochenbeginn «zutiefst enttäuscht», dass sie vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nicht für die Olympischen Spiele vorgeschlagen wurde. Trotz eines zuletzt siebten Platzes beim Weltcup in La Bresse. «Eigentlich habe ich mich auf mega auf Heubach gefreut, aber im Moment ist die Motivation im Keller», bekannte Morath am Montag. «Jetzt muss ich schauen, dass ich für mich die Kurve bekomme.» Die Form für einen starken Auftritt am Rosenstein wäre bei der 31-Jährigen auf jeden Fall vorhanden.

Das gilt auch für Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing). Sie ist mit Rang sieben beim Weltcup in Albstadt in die Weltspitze vorgestoßen, endlich muss man bei ihren Kapazitäten sagen. Wenn sie diese Form auch in Heubach an den Start bringt, ist sie eine Podestkandidatin.<ü> Das würde Helen Grobert (Ghost Factory Racing) nicht von sich behaupten. «Das ist keine Strecke, die ich bevorzuge», sagt die Deutsche Meisterin und lacht. Dazu hat sie allen Grund, denn sie wurde vom BDR für Olympia in Rio vorgeschlagen. «Aber das Rennen passt in meinen Formaufbau gut rein. Ich gehe ohne große Ambitionen an den Start, sehe es aber als super gutes Trainingsrennen», so die in Freiburg lebende Sportsoldatin.

Zu beachten sind ferner die belgische Meisterin Githa Michiels (Versluys), 15. der Weltrangliste und ebenfalls für Olympia nominiert, Elisabeth Osl (Ghost Factory Racing) aus Österreich, die 2009 schon mal ganz oben auf dem Bike the Rock-Podest stand, die Schweizerin Corina Gantenbein (Haibike-Ötztal), die als sehr gute Kletterin gilt. Ihre Landsfrau, die U23-Weltmeisterin Ramona Forchini (Strüby-BiXS) und U23-Weltcupsiegerin Kate Courtney aus den USA könnten auch eine gute Rolle spielen.

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