Das Reformkonzept, das die MTB-Kommission der UCI ausgearbeitet hatte, fand am Samstag in Schladming viele Widerstände bei Vertretern von Teams und Verbänden. Die Weltrangliste wollten weder Sportler noch Funktionäre opfern. Sie sei für die Mountainbike-Szene intern von großer Bedeutung argumentierte zum Beispiel Thomas Frischknecht (Schweiz). Eine Modifikation des Punktesystems sei aber denkbar, so Frischknecht, der seit 13 Jahren zur Weltspitze des Cross-Country-Sports gehört. Verbandsvertreter und Veranstalter fürchten auch eine Abwertung der nationalen Veranstaltungen, wenn es für Ligen wie die Bundesliga oder Swisspowercup keine Punkte mehr gibt. Das aber will Kommissionsvorsitzender Daniel Baal auf keinen Fall. „Wir brauchen einen bedeutenden Platz für die nationalen Serien“, sagte der Franzose, der sich als souveräner Leiter der Versammlung präsentierte.

Die angedachte Weltserie, die auch weiterhin Weltcup heißen könnte, nimmt einigen Beteiligten zu viel Raum ein. Im Konzeptpapier ist von 10-15 Veranstaltungen von März bis Oktober die Rede. Überdies sei der Weltcup in seiner jetzigen Form nicht schlecht. Für Sportler und Sponsoren besitzt er jedenfalls große Bedeutung. Die kritischen Anregungen scheinen auf bei Baal auf offene Ohren gestoßen zu sein.

Für 2005 werden deshalb wohl nur zwei wesentliche Neuerungen umgesetzt. „Wir wollen das nicht einfach durchpeitschen. Es gibt noch Gesprächsbedarf“, meinte Baal nach der Versammlung. So werden der Rennkalender das Ranking wohl erst 2006 eine Änderung erfahren.

Zwei Aspekte will er dennoch bereits für 2005 durchsetzen. Es sollen schon nächstes Jahr Materialdepots erlaubt sein. Die Marathon-Disziplin soll eine eigenständige Identität bekommen. In Form einer Serie, die im Wesentlichen schon Realität ist und durch ein getrenntes Punktesystem. Bisher fließen die Weltranglistenzähler aus den Marathons ins Cross-Country-Ranking mit ein und verfälschen das zum Teil.

Verbände und Teams sind jetzt aufgefordert bis Ende des Monats Vorschläge und Kritik schriftlich bei der Kommission einzureichen.