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Die Deutsche U23-Meisterin Helen Grobert, hier beim Start der U23-Damen links vorne mit Jenny Rissveds (Mitte) und Nadezhda Antonova, hat in Cairns den ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere gefeiert. Foto: Erhard Goller
27.04.2014 07:28
Mountainbike: Grobert feiert in Cairns ersten U23-Weltcup-Sieg - Schelb wird Zwölfter

Cairns (rad-net) - Helen Grobert aus Remetschwiel hat in Cairns, Australien, den U23-Weltcup gewonnen und dabei Favoritin Jenny Rissveds aus Schweden um zehn Sekunden distanziert. Bei den U23-Herren landete der Münstertäler Julian Schelb nur auf dem zwölften Platz.

Helen Grobert war schon oft genug in ihrer jungen Karriere auf Rang vier gelandet. Kein Wunder, dass sich die 22-Jährige nach ihrem Cross-Country-Erfolg gerührt zeigte. «Darauf habe ich lange gewartet, jetzt kommen mir fast die Tränen», meinte die Focus-Fahrerin und lachte doch dabei.

Dass unter den lediglich elf Damen Jenny Rissveds die große Konkurrentin sein würde, war zu erwarten. Die Siegerin von Pietermaritzburg ging als die klare Favoritin ins Rennen, doch der Schwedin spielten die Nerven einen Streich. Die Zweite des Eliminator-Rennens übernahm nach der 1,9 Kilometer langen Startrunde die Führung, holte ein paar Sekunden Vorsprung heraus, doch in der ersten technischen Passage nach dem höchsten Punkt, musste Rissveds vom Rad und Grobert schloss auf.

Gemeinsam fuhr das Duo in die zweite Runde, während zehn Sekunden dahinter Jovana Crnogorac um den Anschluss kämpfte. Die Serbin zeigte aber in den technischen Passagen immer wieder Schwächen, so dass sie nie mehr heran kam.

Grobert und Rissveds fuhren bis zum Ende der zweiten Runde gemeinsam an der Spitze, dann kam ein kurzer, technischer Anstieg, den Grobert als Erste anging. «Ich wollte nicht nach hinten schauen, aber ich habe gemerkt, dass Jenny Probleme bekommt. Dann bin ich einfach weitergefahren», erzählte Grobert von der entscheidenden Sequenz im Rennen.

Die Deutsche U23-Meisterin nahm sechs Sekunden Vorsprung in die dritte von vier Runden und baute diesen auf den nächsten 4,9 Kilometern auf 43 Sekunden aus. In der Schlussrunde fuhr sie auf Sicherheit, nahm auch mal die B-Linie und kam mit zehn Sekunden Vorsprung auf Rissveds zum ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere. «Ich habe keinen Fehler mehr gemacht und es lief alles einwandfrei», so Grobert, die für den ersten U23-Weltcupsieg einer deutschen Dame sorgte und in der Gesamtwertung nach zwei Rennen jetzt Zweite ist.

Jenny Rissveds verteidigte mit Rang zwei ihre Weltcup-Führung. «Ich bin im Training jeden Tag gestürzt. Da ist irgendwas kaputt gegangen. Ich war mental blockiert», erklärte die Skandinavierin.

U23 Herren: Schelb kommt mit der Hitze nicht klar

Die Franzosen Victory Koretzky und Jordan Sarrou (beide BH-Suntour KMC) haben bei den U23-Herren einen Doppelsieg gelandet. Dritter wurde der Niederländer Michiel van der Heijden von Giant Pro XC. Julian Schelb von Multivan-Merida erlebt einen schwarzen Tag und wurde nur Zwölfter.

Wie schon in Pietermaritzburg setzten sich die beiden BH-Suntour-Fahrer schon früh von der Konkurrenz ab. Koretzky übernahm allerdings rasch solo die Führung und holte sich 25 Sekunden Vorsprung gegenüber Sarrou heraus.Im Gegensatz zu Südafrika, als ihm die Kette riss, brachte Koretzky das Rennen durch und feierte seinen ersten U23-Weltcupsieg. «Nach dem Pech von Pietermaritzburg bin ich sehr glücklich, dass ich hier meinen ersten Weltcupsieg in der U23 feiern konnte», sagte der Junioren-Weltmeister von 2011.

Mit Michiel van der Hejiden war Julian Schelb an fünfter und sechster Position liegend in die zweite von fünf Runden gegangen. Doch im langen Anstieg begann für ihn die Zeit des Leidens. «Michiel hat attackiert und ich wollte mitgehen. Dabei habe ich mich abgeschossen», erzählte Schelb.

Ab da ging es für den Münstertäler nur noch rückwärts. Er stürzte noch in der zweiten und dann in der Runde noch einmal. «Ich war nicht mehr konzentriert. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, ich konnte nicht richtig atmen, es war abartig drückend», erklärte Schelb im Ziel, nachdem er sich langsam erholt hatte. «Ich konnte nur noch Wasser trinken, das lag am Kreislauf», ergänzte er.

Die Tortur endete mit 10:04 Minuten Rückstand auf Rang zwölf. An seinem Einsatz im Eliminator Sprint, der am Freitag auf Rang fünf geendet hatte, habe das allerdings nicht gelegen. «Ich habe keine Fehler gemacht. Klar waren die Beine etwas dick, aber damit hat das nichts zu tun», so Schelb.

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