Berlin (dpa) - Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin hat seine heftige Kritik am Weltverband im Fall Chris Froome zurückgenommen. Die UCI habe ihn mit einem Anruf über die sportjuristischen Zusammenhänge informiert, teilte der 32 Jahre alte Radprofi auf seiner Homepage mit.
«Die UCI hat in dem Fall regelkonform gehandelt und Froome keine Sonderbehandlung erhalten», schrieb der Wahlschweizer. Auf seinen geharnischten Kommentar zu den Vorkommnissen um Froome, bei dem eine zu hohe Konzentration des Asthmamittels Salbutamol festgestellt worden war, habe Martin viele Reaktionen bekommen. «Sogar ein Vertreter der UCI rief mich an, um mir zu erklären, wie der Fall behandelt wird. Beim vorliegenden Verstoß hat laut Reglement jeder Sportler die Möglichkeit, sich zu erklären, da der überschrittene Grenzwert wohl auch natürliche Ursachen haben kann», schrieb der Katusha-Alpecin-Profi.
Dennoch sei er «immer sehr wütend, wenn es in unserer Sportart einen Fall gibt, der dem Antidopingkampf und unserer Glaubwürdigkeit schaden könnte». Nach Bekanntwerden des Froome-Falles hatte Martin die UCI auf das Schärfste kritisiert. Er sprach von einem «Skandal», einem «Schlag gegen den Anti-Doping-Kampf» und vermutete eine Mauschelei «hinter den Kulissen».