Siegen (rad-net) - Klaus-Peter Thaler, vierfacher Querfeldein-Weltmeister, Tour-Etappensieger und Träger des Gelben Trikots, feiert heute seinen 70. Geburtstag.
Seine Radsport-Laufbahn begann der gebürtige Siegerländer beim RV Dreis-Tiefenbach, wo er früh zum Querfeldeinsport fand. 1973 und 1976 wurde er Weltmeister der Amateure.
Auch auf der Straße zählte Thaler in den Siebzigerjahren zu den Besten. 1974 und 1976 wurde er deutscher Amateurmeister auf der Straße. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal fuhr er als Zweiter über den Zielstrich, doch wurde ihm die Silbermedaille wegen Behinderung aberkannt. 1977 wechselte er ins Profilager, wurde Fahrer im spanischen Rennstall Teka. Bei seiner ersten Tour-Teilnahme im selben Jahr gewann er auf Anhieb eine Etappe. Im Folgejahr Thaler trug vorübergehend das Gelbe Trikot und gewann eine weitere Etappe. Insgesamt startete er fünf Mal bei der Tour.
1983 verabschiedete sich Thaler vorläufig vom aktiven Sport und war kurzzeitig beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) als Bundestrainer im Straßenrennsport tätig, doch nach den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles trennte man sich wieder, weil man Thaler die Schuld am Misserfolg der Athleten gab.
Thaler kehrte daraufhin wieder in den Rennsport zurück und verblüffte die Konkurrenz mit einem zweiten Platz bei der deutschen Cross-DM 1985. Die Krönung war aber dann zwei Wochen später der Sieg bei der WM vor heimischem Publikum im Münchener Olympiastadion. 1987 kam der vierte WM-Titel dazu.
1988 nahm Thaler nach fast 25 Jahren aktiver Laufbahn schließlich seinen endgültigen Abschied vom aktiven Radsport, betreibt seitdem einen Radsport-Großhandel und betätigte sich noch einige Jahre im Automobilsport. Außerdem unterstützt Klaus-Peter Thaler seit Jahrzehnten soziale Projekte. 2003 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande. Seine Mitarbeit als Kapitän der Tour der Hoffnung, die Gründung 1996 des gemeinnützigen Verein Menschen für Kinder e.V. und seine Mitarbeit im Freundeskreis zu Gunsten der Stiftung radWerk, die arbeitslosen Jugendlichen hilft, eine Ausbildung zu finden, wurden in der Laudatio hervorgehoben. 2005 wurde er für sein Engagement mit der Pierre-de-Coubertin-Medaille ausgezeichnet.