Berlin (dpa) - Der Doping-geständige Radprofi Jörg Jaksche (Ansbach) sieht in dem vor der Tour de France positiv auf Testosteron getesteten Patrick Sinkewitz einen Einzelfall im deutschen T-Mobile-Team.
Die B-Probe von Sinkewitz soll am 31. Juli geöffnet werden. Allerdings hat er auch die Möglichkeit, auf das Recht der Gegenanalyse zu verzichten. Für die anderen Fahrer im Team würde er «eigentlich schon die Hand ins Feuer legen», sagte Jaksche dem Radiosender «Bayern 3». «Die wichtigen Sachen, den Nachweis von Eigenblut- oder Fremdblut-Doping, da ist Telekom die einzige Mannschaft, die das macht.» Diesen Test würde es nicht einmal beim Weltradsportverband UCI geben. «Ich kann mir so viele Blutbeutel reinlaufen lassen bei der UCI, theoretisch bei einem Rennen, ich würde nicht entdeckt werden», meinte Jaksche.
Daran, dass Toursieger Alberto Contador sauber ist, hat Jaksche ebenfalls Zweifel: «Ich war auch zehn Jahre in der Situation, dass ich lügen musste. Ich würde ihn auch gar nichts fragen, weil ich seine Antwort wahrscheinlich gar nicht akzeptieren könnte.» Dass sein ehemaliger Teamkollege ein Kunde des Dopingarztes Eufemiano Fuentes war, steht für den Deutschen nach Einsicht in einen Medikationsplan des spanischen Mediziners für das komplette Team von Liberty Seguros aus dem Jahr 2005 fest: «Ich habe auf diesem Zettel Fuentes' Handschrift wiedererkannt», sagte Jaksche der «Süddeutschen Zeitung». Die dort verzeichneten neun Kürzel seien identisch mit den Initialen der neun Profis des damaligen Teams. Neben R.H. (Roberto Heras) habe auch A.C. (Alberto Contador) auf dem Plan gestanden.