Nach dem Abstecher nach Südthüringen absolviert die Tour sechs weitere selektive Runden durch Ostthüringen. Die jeweiligen Start- und Zielstädte heißen Hermsdorf, Schleiz, Gera, Altenburg, Schmölln und Zeulenroda, wo am 21. Juli das Finale stattfindet. Für die Teilnehmerinnen ist die Thüringen-Rundfahrt vom 15. bis 21. Juli die perfekte Generalprobe für die Straßen-Weltmeisterschaft vom 22. bis 29. September in Florenz.

95 Fahrerinnen umfasst die vorläufige Startliste, auf der auch Tatiana Guderzo vom Team MCipollini-Giordana. Die Italienerin fuhr Anfang dieses Monats beim «Giro Rosa», dem Giro d’Italia der Frauen, auf den zweiten Gesamtrang. Aus BDR-Sicht sind die Deutsche Meisterin Trixi Worrack und Vorjahreszweite sowie Lisa Brennauer (beide Team Specialized lululemon) als neue nationale Titelträgerin im Einzelzeitfahren vertreten. Nicht dabei sein wird ihre routinierte Mannschaftskollegin Ina Yoko Teutenberg, die ihre Saison nach einer schweren Gehirnerschütterung vorzeitig beenden musste.

Wieder mitwirken kann Hanka Kupfernagel, die nach einer Erkrankung erst im Mai in die Saison gestartet ist und bislang lediglich vier Rundfahrten absolviert hat. Ihr Heimspiel in Thüringen ist für die 39-Jährige auch ein Probelauf ihrer derzeitigen Form. Kupfernagel startet ihn Thüringen für das Nationalteam Deutschland, an ihrer Seite die Deutsche Vizemeisterin Elke Gebhardt, Stephanie Pohl, Kathrin Hammes, Anna-Bianca Schnitzmeier und Charlotte Becker. Besonderes Augenmerk wird Kupfernagel auf das 21-Kilometer-Zeitfahren am Donnerstag rund um ihre Geburtsstadt Gera legen.

Die Titelverteidigerin fehlt im Feld der 16 Teams der Internationalen Tühringen-Rundfahrt der Frauen: Judith Arndt hat ihre Karriere beendet. Auf die teilnehmenden zehn Top-Ten-Teams der aktuellen Weltrangliste, vier Nationalteams und zwei Amateurmannschaften wartet am Montag zunächst die Teampräsentation in Schleusingen, ehe das Siebenetappenrennen dort mit einer 60-Kilometer-Runde eröffnet wird.

Höhepunkt der anspruchsvollen Streckenführung ist nächste Woche Sonntag die 110 Kilometer lange Schlussetappe «Rund um Zeulenroda-Triebes». Viermal muss das Feld der 16 Teams den bis zu 15 Prozent steilen Dörtendorfer Berg hinauf. «Der Anstieg ist giftig. Du kommst mit hohem Speed runter, dann gibt es eine kleine Kopfsteinpassage, du musst abbremsen und dann wieder anziehen und den Berg hoch - das tut den Muskeln sehr weh», weiß auch Hanka Kupfernagel. Allein beim Betrachten des Streckenplans «tun mir jetzt schon die Beine weh», sagte die Rundfahrtsiegerin von 1999 kürzlich. Wenn das kein Versprechen für eine spannende Thüringen-Rundfahrt der Frauen ist.