Lenzerheide (rad-net) - Die Britin Rachel Atherton hat sich in Lenzerheide mit einem eindrucksvollen Lauf zum fünften Mal den Weltmeister-Titel im Downhill geholt. Nina Hoffmann belegt bei ihrer WM-Premiere vor 20.000 Zuschauern gleich den neunten Platz (+26,086). Bei den Herren siegte zum dritten Mal der Franzose Loic Bruni.
Nach zwei sechsten Plätzen im Weltcup waren die Erwartungen bei Nina Hoffmann schon etwas gestiegen, doch nach zwei Stürzen, einer davon auf den Kopf, am Tag zuvor, war Hoffmann nicht ganz so auf der Höhe wie noch vor zwei Wochen in La Bresse. «Ich hatte viele kleine Fehler», bekannte Hoffmann, «und konditionell hatte ich auch Schwierigkeiten.» Dabei verwies die Saalfelderin auf die lange Saison und den Umstand, dass die WM ihr viertes Rennen in Folge war. «Ich bin froh, dass ich es heute runter gebracht habe. Rang neun ist übel gut und ich kann auf eine tolle Saison zurückblicken.»
Kim Schwemmer wurde 14. (+31,897) und war damit sehr zufrieden. «Top 20 waren mein Ziel», sagte Schwemmer. «Die vielen Leute an der Strecke haben mich ein wenig nervös gemacht, aber ich hatte auch technisch und körperlich ein paar Probleme in den vergangenen Tagen.»
Sandra Rübesam stürzte und war enttäuscht über Rang 23 (+42,806).
Rachel Atherton ließ der Konkurrenz keine Chance und holte sich ihren fünften Weltmeister-Titel. Die Britin gewinnt in 3:15,738 Minuten mit 9,983 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Thanee Seagrave und 10,676 Sekunden gegenüber Myriam Nicole aus Frankreich.
Herren: Hartenstern verfehlt Ziel Top 30 knapp
Bei den Herren glückte Max Hartenstern «nicht ganz der Lauf, den ich mir gewünscht hätte.» Der Geringswalder fand einen gravierenderen Fehler in seiner Fahrt, doch das war nicht das Entscheidende für sein Gefühl, nicht bei hundert Prozent gewesen zu sein. «Ich habe versucht zu pushen, manchmal ging es, einige Male auch nicht.»
Ein «Top 30-Ergebnis wäre geil», so Hartenstern zuvor. Dazu reichte es nicht ganz, doch mit seinem 37. Platz fehlten ihm letztlich nur 1,6 Sekunden dazu. Für die erste Elite-WM war das aber längst keine Enttäuschung.
Silas Grandy war einmal an einem Sprung «zu spät» und musste «improvisieren». Er sei dabei fast gestanden. Insgesamt sei sein Lauf aber «okay» gewesen, meinte der Heidenheimer, der schließlich als 64. notiert (+16,720) wurde.
Loic Bruni aus Frankreich gewann zum dritten Mal den Weltmeister-Titel. Er kam ohne erkennbare Fehler durch, während sein Landsmann, Weltcup-Gesamtsieger Amaury Pierron, als letzter Fahrer stürzte und nur 72. wurde. Auch der dritte Franzose Loris Vergier beging einen entscheidenden Fehler, nachdem er in den Zwischenzeiten vorher noch vorne gelegen hatte.
Der Qualifikations-Schnellste Brook McDonald stürzte und verlor alle Chancen.
So gab es Gold für Bruni. Silber ging an den Belgier Martin Maes (+0,213), der als etatmäßiger Enduro-Spezialist zwei Wochen zuvor in La Bresse völlig überraschend das Weltcup-Finale gewonnen hatte. Bronze ging an Danny Hart (Großbritannien) mit 0,305 Sekunden Differenz.