Berlin (rad-net) - Ramon Sinkeldam aus den Niederlanden hat das fünfte Berliner Pro Race gewonnen.
Der Sprinter aus dem deutschen Giant-Alpecin-Team setzte sich auf der Straße des 17. Juni im Massensprint vor dem Vorjahreszweiten und großen Favoriten Sam Bennett (Irland) und Zico Waeytens (Belgien) durch.
Sinkeldam aus dem Team von John Degenkolb, der nicht am Start war, überraschte als im Finale schnellster Fahrer. Bennett, der im Juli bei seiner Tour-de-France-Premiere auch die Elite der Topsprinter um Mark Cavendish, Marcel Kittel oder André Greipel herausfordern will, fehlten nach 3:54:42 Stunden wenige Zentimeter.
116 Profis aus 20 Teams gingen auf den insgesamt 175,9 Kilometer - davon zunächst 1,2 Kilometer neutralisiert - langen Kurs. Im ersten Rennabschnitt bildete sich mit dem Belgier Jonas Rickaert sowie den drei Deutschen Benjamin Edmüller, Max Walsleben und Marco Mathis schnell eine Ausreißergruppe, die zeitweilig einen Vorsprung von über fünf Minuten herausfuhr, der bis zum Beginn der sechs Zielrunden mehr und mehr dahin schmolz. Marco Mathis aus dem rad-net Rose Team konnte bis dahin alle drei Sprintwertungen für sich entscheiden. Im Wettkampf um den Gesamtsieg kam es schließlich zum Massensprint
Nach dem Kölner MTN-Profi Gerald Ciolek, 2013 Sensationssieger bei Mailand-Sanremo, als bestem Deutschen auf Platz sechs schaffte mit Maximilian Walscheid, der in der Ausreißergruppe lange Führungsarbeit geleistet hatte, auf Platz zehn ein weiterer deutscher Fahrer eine Top Ten Platzierung. Der U23-Straßenmeister 2014, der lange in der Führungsgruppe Tempoarbeit geleistet hatte, «hatte mit meinem Team eigentlich eine Top Fünf Platzierung geplant, ich bin dann aber leider ein bisschen zu früh in den Wind gegangen. Dennoch war es ein Klasse Rennen, das vor einer Top Kulisse mit Top Organisation im Gedächtnis bleibt.»
Jene Umstände und vor allem die optimalen äußeren Bedingungen wurden auch vom überwiegenden Teil der 10.000 Jedermannteilnehmer wertgeschätzt. Sat1-Nachrichtensprecher Marc Bator, der im 60-Kilometer Jedermannrennen mitfuhr, war von der Veranstaltung begeistert: «Dieses Wochenende unter diesen Bedingungen hat erneut ein gutes Signal für den Radsport in Deutschland gesetzt. Spitzen- wie Breitensport haben nicht zuletzt für Berlin eine tolle Visitenkarte hinterlassen.»
«An neuer, attraktiver Stätte haben wir im achten Jahr ein nicht nur für eingefleischte Radsportfans abwechslungsreiches und rundes Veranstaltungswochenende erlebt, aus dem wir sehr zufrieden herausgehen und neue Impulse für die Planung für das nächste Jahr mitnehmen», erklärte Hendrik Heinz, Projektleiter des Veranstalters Lagardère Unlimited Events.
Insgesamt besuchten etwa 250.000 Besucher den Garmin Velothon Berlin 2015 auf dem Veranstaltungsgelände auf der Straße des 17. Juni sowie entlang der Strecke.