Berlin (dpa) - Der Wechselmarkt der Radprofis floriert auch in Deutschland. Der ehemalige Giro-Gewinner Paolo Savoldelli (31/Italien) wechselt von T-Mobile zum neuen Lance Armstrong-Team Discovery Channel.
Außerdem stößt der 30-jährige Levi Leipheimer (USA) von Rabobank (Niederlande) zu Gerolsteiner. Beide Profis unterschrieben Zwei-Jahres-Verträge, wie bekannt wurde.
Savoldelli war 2003 mit großen Ambitionen nach Bonn gekommen. Zahlreiche schwere Verletzungen sowie eine langwierige Viruserkrankung ließen den Giro-Sieger von 2002 in den vergangenen zwei Jahren nicht an die Form vergangener Tage anknüpfen. Er konnte nie die Tour de France für Telekom oder T-Mobile fahren.
«Ich bin sehr glücklich und freue mich, in einer Mannschaft mit Armstrong fahren zu können», erklärte Savoldelli, der nach zwei Jahren in Reihen der Mobilfunker bei dem US-Team eine «neue Herausforderung» sucht. «Ich will in einem neuen Team noch einmal einen neuen Anlauf nehmen», sagte Savioldelli, der ein gering dotiertes neues Angebot von T-Mobile-Manager Walter Godefroot abgelehnt hatte. Der Belgier schloss Neu-Verpflichtungen nach Olaf Pollack (von Gerolsteiner) nicht aus.
«Mit der Verpflichtung Leipheimers schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe. Erstens haben wir eine grandiose Verstärkung für die großen Rundfahrten, zweitens entlasten wir damit unseren Kapitän Georg Totschnig maßgeblich und drittens bringt Levi mit seiner großen Erfahrung unsere junge Truppe in Sachen Mehretappen-Fahrten wieder ein großes Stück weiter. Besonders, weil wir im kommenden Jahr im Rahmen der Protour bei Giro d'Italia, Tour de France und Vuelta an den Start gehen müssen», sagte Hans-Michael Holczer, Team-Manager des nationalen Konkurrenz-Unternehmens Gerolsteiner.
Der während der Radsaison im spanischen St. Julia de Ramis lebende Leipheimer, in diesem Jahr Tour-Neunter, freut sich auf seine neue Aufgabe: «Ich musste nicht lange zwischen den verschiedenen Offerten überlegen, ich wollte da hin», sagte der starke Zeitfahrer, der auch ein Angebot des sechsfachen Toursiegers Armstrongs hatte, für den er früher fuhr.