Melbourne (rad-net) - Am zweiten Tag des Bahn-Weltcups in Melbourne konnten die Aktiven aus den Reihen des Bund Deutscher Radfahrer nicht an die guten Leistungen des Vortages anschließen. So verpasste der BDR-Vierer mit einer indiskutablen Zeit von 4:13,581 Minuten im zweiten Weltcup der Saison das kleine Finale deutlich. «Das Resultat ist mehr als ernüchternd», nahm auch Bundestrainer Andreas Petermann nach Platz fünf für das Quartett mit den Berlinern Henning Bommel, Robert Bengsch und Frank Schulz sowie Fabian Schaar aus Albstadt-Taiflingen in der Qualifikation kein Blatt vor den Mund. «Die schwache Leistung und das zeitige Ausscheiden von Frank Schulz konnten die anderen Fahrer nicht kompensieren», so Petermann, der allerdings auf Roger Kluge (Rennpause) und Marcel Kalz (Schlüsselbeinbruch) verzichten musste. Die beste Zeit fuhr in der Qualifikation Australien mit 4:03,483 Minuten. Damit waren die deutschen Verfolger rund fünf Sekunden langsamer als beim ersten Weltcup der Saison vor drei Wochen in Manchester. Langsamer als das BDR-Quartett waren in Melbourne nur noch die Teams aus Korea und Malaysia.
Sprinter Michael Seidenbecher beendete das Zeitfahren der Männer nach 1000 Metern in 1:03,241 Minuten auf Platz fünf und war damit nicht wirklich zufrieden: «Im Vergleich zu den Leistungen im Training war das zu langsam», so Seidenbecher gegenüber rad-net. «Das Anfahren ist okay, aber ich erreiche im Moment aus dem Stand einfach keine Gipfelgeschwindigkeit», hat der 24-Jährige analysiert. «Das heißt, auf der zweiten Runde fehlen drei Zehntel und die summieren sich so, dass ich dadurch alleine fast eine Sekunde verliere», so Seidenbecher nach dem Zeitfahren in Melbourne. «Aber das Problem hatte ich auch schon im Training.» Der Zeitfahr-Sieg ging in 1:02,238 Minuten an den Franzosen Michaël d‘Almeida.
Charlotte Becker aus Waltrop landete im Punktefahren von Melbourne auf dem achten Platz und war zumindest im Prinzip zufrieden: «Ich denke, es war okay. Es war ein schnelles Rennen ohne Rundengewinne und die ersten drei Fahrerinnen haben verdient gewonnen», so Becker gegenüber rad-net in der Nachbetrachtung des Rennens. «Hinter den Top-Drei wäre alles drin gewesen. Ich habe mich auch gut gefühlt, aber mein Auge für gewisse Situationen lässt noch zu wünschen übrig», so Becker. Der Sieg im Punktefahren ging an die Russin Evgeniya Romanyuta.
Im Scratch belegte der 25-jährige Berliner Karl-Christian König, durch eine Erkältung geschwächt, den neunten Platz. Der Sieg ging mit Rundenvorsprung an Ho Ting Kwog aus Hongkong. Auch im Keirin gab es für Bundestrainer Frank Ziegler nichts zu feiern. Matthias John wurde Neunter. «Auch das ist enttäuschend. Das Ziel hieß Finale», so Ziegler. Der Deutsche Meister im Keirin war nach Ansicht Zieglers «übermotiviert» in die zweite Runde gegangen. Dort hatte er als Vierter knapp den Sprung ins Finale verpasst.
Das Aufgebot des Bund Deutscher Radfahrer für den Weltcup in Melbourne in der Übersicht:
Ausdauer Männer
Robert Bengsch
Henning Bommel
Frank Schulz
Karl-Christian König
Fabian Schaar
Ausdauer Frauen
Charlotte Becker
Sprint Männer
Mattias John
Michael Seidenbecher
Sprint Frauen
Christin Muche
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(2. November 2008)
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(1. November 2008)
Auftakt zum Bahn-Weltcup: Charlotte Becker Vierte (31. Oktober 2008)
Bahn-Weltcup: Petermann geht selbstbewusst in den Olympia-Zyklus
(31. Oktober 2008)
Die Termine des Bahn-Weltcups dieser Saison in der Übersicht:
31. Oktober bis 2. November 2008: Manchester, Großbritannien
20. bis 22. November 2008: Melbourne, Australien
11. bis 13. Dezember 2008: Cali, Kolumbien
16. bis 18. Januar 2009: Peking, China
13. bis 15. Februar 2009: Kopenhagen, Dänemark
26. bis 29. März 2009: Weltmeisterschaften in Pruszkow, Polen