Montichiari (rad-net) - Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro kommen für Maximilian Dörnbach noch zu früh, 2020 in Tokio möchte der 20-Jährige dann aber auf die Jagd nach olympischen Edelmetall gehen. Dass der Sprinter vom RSV Pfeil Wingerode das Potenzial dazu hat, hat er in den vergangenen Tagen bei den U23-Europameisterschaften im Velodrom «Fassa Bortolo» in Montichiari in Italien eindrucksvoll unterstrichen.
Insgesamt gingen sechs Medaillen auf das deutsche EM-Konto - an zwei war Dörnbach beteiligt. Als Titelverteidiger im 1000-Meter-Zeitfahren setzte sich Dörnbach am Donnerstag erneut an die Spitze des Klassements und holte Gold. Zuvor hatte er schon mit Richard Aßmus und Jan May Bronze im Teamsprint geholt.
«Max ist mit Sicherheit ein Talent in Richtung 2020», lobte Bundestrainer Detlef Uibel den alten und neuen Europameister. In 1:01,315 Minuten siegte Dörnbach knapp vor dem Tschechen Jiri Janosek (1:01,328). «Ich bin echt erleichtert. Das hat nach der bisher schlechten Saison echt gut getan», freute sich Dörnbach, der Anfang März bei seinem WM-Debüt in London nur auf Platz zehn gefahren war.
Seine persönliche Bestzeit, aufgestellt im U23-Finale 2015, verfehlte Dörnbach nur knapp: «Mit meiner Zeit kann ich super zufrieden sein, denn in Athen war die Bahn schneller», sagte Dörnbach, der in Erfurt bei Tim Zühlke trainiert.
Dörnbach, der in Wingerode bei den Trainern Dominik Timmling und Winfried Conradi die Grundlagen legte und auch nach seinem Wechsel nach Erfurt in das Sprintteam den Kontakt pflegte, schließt Ende des Jahres seine Ausbildung zum Bürokaufmann ab und will sich um die Aufnahme in die Sportfördergruppe der Bundeswehr bewerben. Dann könnte er sich noch mehr auf den Sport konzentrieren. «Max muss aber noch belastungsverträglicher werden und lernen, sich auf die wichtigen Sachen zu konzentrieren», sagt Uibel. Klappt das, könnte Tokio 2020 für de alten und neuen Europameister tatsächlich machbar sein.