Peking (rad-net) - Während sich Julien Absalon vor Jean-Christophe Péraud und Nino Schurter souverän seine zweite Goldmedaille gewann, fielen Fumic und Milatz mit Defekt zurück.
Man könnte meinen Julien Absalon hat beim Damen-Rennen am frühen Samstagmorgen gut aufgepasst. Zumindest war das Muster seines Sieges genau dasselbe wie das von Sabine Spitz. In der zweiten Runde –bei Spitz war es die erste– setzte sich Absalon an die Spitze, verschärfte das Tempo und ward nicht mehr gesehen. Überraschend konnte sich Jean-Christophe Péraud alleine an die zweite Position setzen. Dem hervorragenden Techniker spielte der anspruchsvolle Kurs in die Karten.
Dahinter gab es eine Verfolgergruppe, in der spätestens nach vier von acht Runden klar war, dass es nur noch um die Bronzemedaille gehen würde. Manuel Fumic fuhr nach einer defensiven zweiten Runde auf der vierten Schleife wieder zu Christoph Sauser, Nino Schurter und Marco Fontana auf. Später kam auch noch Cross-Spezialist Sven Nijs hinzu. Offensichtlich wurde da auch taktiert.
In der siebten Runde zogen Schurter und Sauser das Tempo an, Manuel Fumic ging zehn Sekunden hinter den beiden Eidgenossen in die letzte Runde, Fontana und Nijs fielen deutlich zurück. Doch in der letzten Runde platzten die Bronzeträume von Manuel Fumic. Der Deutsche Meister holte sich einen Hinterrad-Defekt und fiel noch auf Platz Elf (5:17 Minuten Rückstand) zurück. „Die Medaille war in Sichtweite, das hätte mein Tag werden können“, ärgerte sich Manuel Fumic über die entgangene Gelegenheit auf den letzten Kilometern in den Kampf um Bronze eingreifen zu können.
Während sich Absalon in 1:55:59 Stunden die olympische Goldmedaille sicherte, 1:07 Minuten vor seinem Orbea-Teamgefährten und Landsmann Péraud, düpierte U23-Weltmeister Nino Schurter Elite-Weltmeister Christoph Sauser und fuhr mit 1:53 Minuten Rückstand zwei Sekunden vorher als Bronzemedaillengewinner über die Ziellinie.
Moritz Milatz ereilte ein ähnliches Schicksal wie Manuel Fumic. Er hatte nach einer starken ersten Rund Tempo rausgenommen. „Ich habe gemerkt, dass ich so nicht weiter fahren kann. Aber ab der dritten Runde ging es richtig gut“, erzählte Milatz.
Der deutsche Vizemeister arbeitete sich von Platz 16 auf zwölf nach vorne und hatte in der fünften Runde gerade den österreichischen Fujibiker Christoph Soukup auf Rang elf erreicht, als er einen Hinterrad-Defekt (Durchschlag) hatte. Auf dem Weg zur technischen Zone verlor er Zeit und auch seinen Rhythmus.
„Es ist schon ärgerlich. Ich war grade auf Christoph aufgefahren und habe mich sehr gut gefühlt“, sagte Milatz nach dem Rennen. Er hatte zehn Plätze verloren. Als wieder zu sich gefunden hatte, verbesserte er sich noch auf Platz 16, mit genau sieben Minuten Rückstand. Besonders ärgerlich, wenn man sieht, dass Soukup noch großartiger Sechster wurde.
„Egal, es hat trotzdem Spaß gemacht und war ein wahnsinns Erlebnis“, bilanzierte Milatz.
Wolfram Kurschat konnte im olympischen Rennen nie seine konditionellen Fähigkeiten ausspielen. Der DM-Dritte war von Beginn an in der zweiten Hälfte des Feldes zu finden und kam auf der verwinkelten und technisch anspruchsvollen Strecke nie an sein Top-Niveau heran. Mit zwei Runden Rückstand wurde er als Olympia-33. notiert. Erhardt Goller