Trient (rad-net) - Der italienische Profi, Nicola Conci, hat die UCI dazu aufgefordert, den Profis des ehemaligen russischen ProTeams Gazprom-RusVelo bei der Suche nach neuen Mannschaften zu helfen. In den sozialen Netzwerken erklärte der Fahrer, dass es langsam Zeit werde, dass der internationale Radsportverband Verantwortung für seine Sportler übernehme.
Gazprom-RusVelo war am 1. März vom Renngeschehen ausgeschlossen worden, als die UCI im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine ein Startverbot für alle russischen und weißrussischen Mannschaften bei internationalen Rennen beschloss. Zwar folgte der Radsportverband mit dieser Entscheidung vielen anderen Sportverbänden, doch die Umsetzung des Verbots stieß trotzdem auf Widerstand unter den Fahrern und Mannschaften, da die internationalen Fahrer im Team Gazprom-RusVelo vom Renngeschehen ausgeschlossen wurden, die russischen und weißrussischen Profis anderer Mannschaften aber weiterhin an internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen.
Im Zuge der Sanktionen gab Gazprom-RusVelo Ende März bekannt, seine Aktivitäten einzustellen und seine Fahrer und Mitarbeiter aus ihren Verträgen zu entlassen. Damals erklärte Teammanager Renat Khamidulin, auf die UCI zugegangen zu sein und vorgeschlagen zu haben, in neutralen Trikots unter neutralem Namen zu starten, was der Dachverband aber abgelehnt habe. Insgesamt sei die UCI keinen Schritt auf das Team und seine Fahrer zugegangen, sodass die Mannschaft letztendlich zur Einstellung der Aktivität gezwungen gewesen sei.
Seitdem befinden sich die meisten Fahrer der Mannschaft auf der Suche nach neuen Verträgen, wobei Conci, der zuletzt mit dem italienischen Nationalteam beim Giro di Sicilia gestartet und Sechster im Gesamtklassement geworden war, nun Unterstützung von der UCI forderte. «Die Worte in diesem Beitrag sind an die UCI gerichtet», schrieb der Profi jetzt in den sozialen Netzwerken. «Seit 50 Tagen haben ich und meine Teamkollegen vom ehemaligen Team Gazprom-RusVelo erlebt, wie uns das Recht auf unsere Arbeit entzogen wurde. Wir haben erlebt, wie unsere Gehälter und unsere Ziele ausgesetzt wurden.»
Dabei machte der Fahrer seinem Ärger über die Untätigkeit der UCI Luft: «Wir haben gewartet und professionell mit Ihnen und der CPA zusammengearbeitet, aber jetzt müssen Sie Ihre Verantwortung übernehmen und unsere Situation lösen. Die Zeit der Antworten ist gekommen. Hört auf zu reden und fangt an zu handeln. Unsere Zukunft hängt von Ihren Entscheidungen ab.»